Der pensionierte Pilot Emil B.* (†66) aus Zürich starb vergangene Woche in der Nähe des Flugplatzes Birrfeld bei Brugg AG. Kurz nach dem Start stürzte er mit seinem Kleinflugzeug vom Typ Alfa 207 ab (BLICK berichtete). Auf einer Wiese neben der stark befahrenen Autobahn A1 ging die Maschine sofort in Flammen auf – Emil B. hatte keine Chance.
Die Absturzursache wird zurzeit von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) untersucht. Im Vergleich mit einem ähnlichen Flugzeugunglück vor rund 31 Jahren könnte auch in diesem Fall ein Strömungsabriss zum Absturz geführt haben, schreibt die «Aargauer Zeitung».
«Emil B. hat keinen Notruf abgesetzt»
Der Flugplatzleiter Martin Andenmatten sagt jetzt aber, dass der Pilot Emil B. keinen Notruf abgesetzt habe. «Wenn er dies nach dem Start getan hätte, dann hätten das andere Piloten oder jemand bei uns auf dem Flugplatz gehört», so Andenmatten zur Zeitung.
Weil es in Birrfeld keinen Kontrollturm mit Lotsen gebe, bei dem sich die Piloten melden müssen, gebe es auch keine Funkaufzeichnungen.
Im Birrfeld kommt es selten zu tödlichen Flugunfällen
Nach dem Unglück letzte Woche kamen viele Fragen zur Sicherheit auf, weil das Flugzeug direkt neben der Autobahn abstürzte. Der Flugplatzleiter wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Jährlich gibt es hier rund 60'000 Flugbewegungen, in 29 Jahren einen tödlich verlaufenen Unfall – da bewegen wir uns bei der Quote nicht mal im Promillebereich.»
Ausserdem führen die An- und Abflugrouten im Birrfeld nicht über Wohngebiete, wie dies bei vielen anderen Regionalflugplätzen in der Schweiz der Fall sei, schreibt die «Aargauer Zeitung». Das Risiko für Personen am Boden sei deshalb bei einem Absturz viel tiefer. (frk)
* Name geändert