Personen über 30 Jahren können sich im Aargau nur noch mit Moderna impfen lassen. Auch Personen, die zuerst mit Pfizer geimpft wurden, erhalten nun einen Moderna-Booster. Der Entscheid des Kantons sorgte am Mittwoch für Aufsehen.
Am Mittag rechtfertigt sich der Kanton. In einer Mitteilung schreiben die Behörden, der Grund für dieses Vorgehen sei ein «Mengenproblem».
Kein Problem bei Kreuzimpfungen
Der Kanton erhalte im Januar rund 99'000 Impfdosen von Pfizer. Gleichzeitig könnten aber bereits 140'000 Menschen unter 30 Jahren eine Auffrischimpfung beantragen – und diese erhalten aufgrund einer Empfehlung der Eidgenössischen Impfkommission sowieso Pfizer. «Fragen alle diese Personen die Impfung nach, bestünde ein Mengenproblem», so der Kanton. Deswegen kann der Pfizer-Impfstoff nicht auch noch Personen über 30 Jahren zur Verfügung gestellt werden.
Wer über 30 Jahre alt und zuerst mit Pfizer geimpft worden sei, könne sich trotzdem für eine Booster-Impfung anmelden, heisst es vom Kanton weiter. Diese werde mit Moderna durchgeführt. «Eine Kreuzimpfung ist nach Empfehlung der EKIF möglich. Die Kreuzimpfung ist sicher und angesichts der erläuterten Umstände bei Personen über 30 Jahren sinnvoll», schreiben die Behörden.
Weiter keine freie Impfstoffwahl
Personen unter 30 Jahren erhalten so oder so Pfizer. Dies aufgrund einer Empfehlung der Eidgenössischen Impfkommission. Bei Personen unter 30 Jahren wurden Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach der Impfung mit Moderna leicht häufiger beobachtet als nach der Impfung mit Pfizer.
Eine freie Impfstoffwahl gibt es damit auch in unmittelbarer Zukunft nicht. Um künftig eine Impfung mit Pfizer in Ausnahmefällen auch über 30-jährigen Personen zu ermöglichen, seien die Behörden aber mit dem BAG im Gespräch. (zis/SDA)