«Die haben unseren Proberaum einfach offengelassen»
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Mieter ist wütend:«Polizei hat unseren Proberaum einfach offengelassen»

Gitarrist Ivan Topolancin (61) erlebte den Polizei-Grosseinsatz in Olten SO mit
«Ich bin wütend auf die Einsatzkräfte»

An der Haslistrasse in Olten SO lief am Freitag ein grösserer Polizeieinsatz. Einsatzkräfte stürmten ein Gebäude, Mieter sollen zur Befragung mitgenommen worden sein. Bei dem Einsatz ging es nach Polizeiangaben um ein mögliches Delikt gegen die Freiheit.
Publiziert: 18.08.2023 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2023 um 14:59 Uhr
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Grosseinsatz der Kantonspolizei Zürich in Olten SO am Freitag.
Foto: Screenshot Tele M1

An der Haslistrasse 72 in Olten SO lief am Freitag ein grösserer Polizeieinsatz. Der Einsatz wurde von der Kantonspolizei Solothurn in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich durchgeführt, wie «32Today» berichtet.

Ein Gebäude wurde abgeriegelt. Dort sind unter anderem das Login Berufsbildungszentrum, ein Reiseunternehmen und Nachtclubs untergebracht. Neben den Polizeikräften soll auch die Staatsanwaltschaft vor Ort gewesen sein.

Blick unterhielt sich mit Personen vor Ort. Ivan Topolancin (61) aus Schönenwerd SO geht beim Polizeieinsatz von einer Razzia aus. Er mietet im betreffenden Gebäude gemeinsam mit seiner Band einen Proberaum und hat den Einsatz miterlebt: «Es waren viele Leute vor Ort, als ich ankam. Die Toilettentüren und die Türen der Clubs oben sind aufgebrochen», sagt er zur aktuellen Situation im Gebäude. Es sei nicht das erste Mal, dass es in der Gegend zu einer Razzia gekommen sei: «Vor rund zwei Monaten wurde beim Plazza Club hier schon ein Einsatz durchgeführt. Seither ist dieser geschlossen.»

«Ich bin wütend auf die Einsatzkräfte»

Auch für seinen Bandkollegen Géza Füzi (65), aus Olten SO ist klar, dass es sich dabei um eine Razzia gehandelt haben muss: «So wie ich das mitbekommen habe, muss es um Rauschgift oder Ähnliches gegangen sein.» Angst verspürt Füzi aber nicht: «Wir wissen, dass dieses Gebiet hier unruhig ist. Der vermutlich grösste Strassenstrich der Schweiz befindet sich hier in der Nähe und wir haben bei unseren Bandproben manchmal mitbekommen, dass hier gewisse Damen spätabends ins Gebäude gebracht wurden.» Man sei aber nie bedroht worden, so der Bandkollege.

«Es verkehren hier viele seltsame Gestalten»
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Géza Füsi (65):«Es verkehren hier viele seltsame Gestalten»

Gitarrist Topolancin hat zwar Verständnis für die Razzia, gibt allerdings zu bedenken: «Die Polizei auch alle im Gebäude befindlichen Bandräume aufgemacht und nicht mehr verschlossen, weshalb ich wütend bin auf die Einsatzkräfte.» Die Türen seien zwar nicht beschädigt «aber auch wenn man Räumlichkeiten mit einem Schlüssel öffnet, müsste man sie wieder schliessen», zeigt sich Topolancin aufgebracht. Schliesslich seien die Instrumente im Inneren wertvoll. «Glücklicherweise ist nichts geklaut worden», so Topolancin.

Wie «Züri Today» schreibt, soll die Polizei zwei Computer aus dem Gebäude getragen und zwei Mieter zur Befragung mitgenommen haben. Laut einem Augenzeugen soll der Einsatz bereits frühmorgens gegen vier Uhr begonnen haben. «Über 200 Polizisten» sollen das Haus gestürmt haben. Die Polizei habe den Augenzeugen sechs Stunden lang ausgefragt, obwohl er mit der Sache nichts zu tun habe.

Wurde nach Entführern gesucht?

«Mir wurden Bilder von den Tätern gezeigt. Diese drei Täter haben in Zürich anscheinend jemanden entführt. Die Polizei geht wohl davon aus, dass diese Person ermordet wurde», erzählt ein weiterer Zeuge. Die Polizei ging offenbar davon aus, dass sich die Täter in der Oltner Industrie aufhalten. Er sei gefragt worden, ob er die Täter kenne. «Das tue ich aber nicht.»

Am Nachmittag wurden Pflanzen und mehrere Säcke aus dem Gebäude geräumt. Dabei könnte es sich um Hanfpflanzen handeln, schreibt «Züri Today».

Mediensprecher Alexander Renner von der Kantonspolizei Zürich erklärte auf Blick-Anfrage, dass der Einsatz am Nachmittag beendet worden sei. «Der gemeinsame Polizeieinsatz der Kantonspolizei Zürich und der Kantonspolizei Solothurn vom Freitag in Olten basierte auf einem von den Zürcher Strafverfolgungsbehörden geführten Verfahren wegen eines möglichen Deliktes gegen die Freiheit», so Renner. Weitere Angaben machte er nicht.

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