Am Abend des 29. Januar 2022 stiess ein damals Unbekannter einen Mann im Bahnhof Olten kurz vor dem Eintreffen eines Zuges auf ein Gleis. Der gestossene Mann konnte sich selber vor dem einfahrenden Zug auf den Bahnsteig retten und blieb unverletzt. Zur Ermittlung der Täterschaft leitete die Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung ein.
Nach der Veröffentlichung von verpixeltem Bildmaterial des unbekannten Mannes konnte der Beschuldigte am 2. März 2022 festgenommen werden. Es handelt sich um einen heute 20-jährigen Bulgaren.
Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen und die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage. Sie wirft dem Beschuldigten vor, das Opfer wenige Sekunden vor dem einfahrenden Zug auf die Gleise gestossen zu haben.
Tod und Verletzungen «in Kauf genommen»
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte wegen des hohen Risikos, dass das Opfer vom einfahrenden Zug erfasst wird oder sich beim Sturz schwer verletzt, den Tod oder lebensgefährliche Verletzungen des Opfers mindestens in Kauf genommen hat.
Der 20-Jährige wird sich daher wegen versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte vor Gericht verantworten müssen. Der Zeitpunkt der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht von Olten-Gösgen steht noch nicht fest.