Wochenlang lag Marko Uletic (†49) in seiner Wohnung in Olten SO bis er am 20. Dezember 2015 gefunden wurde. Der Bosnier wurde erschlagen. Doch wer der Täter war, stellte die Ermittler vor ein Rätsel. So setzte die Staatsanwaltschaft im Dezember 2016 eine Belohnung von bis zu 10’000 Franken aus: für Hinweise, die zur Klärung des Falles führen. Zudem wurde ein Bild des Getöteten veröffentlicht – erneut erfolglos.
Erst nach verdeckten Ermittlungen konnte der Killer 2020 geschnappt werden. Jetzt wurde dem Schweizer (60) der Prozess wegen vorsätzlicher Tötung am Amtsgericht Olten-Gösgen gemacht. Mit dem Urteil: 10 Jahre Knast. Er stand auch wegen Diebstahls, Raubes, Irreführung der Rechtspflege sowie Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittel- und gegen das Waffengesetz vor Gericht.
«Marko verkehrte in Olten mit Drogensüchtigen»
Der Anwalt des Killers will gegen den Entscheid vorgehen. Er fordert einen Freispruch für seinen Mandanten. «Wir sind weder mit dem Urteil noch mit der Begründung einverstanden. Für mich ist klar, dass die verdeckte Ermittlung nicht verwertbar ist, weil dabei übermässig eingewirkt wurde», sagt Reto Gasser zu «TeleM1».
Für das Gericht und die Staatsanwaltschaft ist hingegen erwiesen, dass der Schweizer den Bosnier im Zuge eines Streits getötet hat. Es ging dabei offenbar um Drogengeld. «Marko verkehrte in Olten mit Drogensüchtigen», sagte Ufuk Akduman, der Hauswart des Opfers, nach der Verhaftung des Täters, zu Blick. Offenbar habe Uletic ihm erzählt, dass er bald 50 Gramm Koks erhalte.
Von Drogen wusste seine Schwägerin nichts. Eldina Uletic konnte im Gespräch mit Blick nur sagen, dass der 49-Jährige schon seit 30 Jahren in der Schweiz gelebt hatte und «ein ganz Lieber» gewesen war. (jmh)