Anastasia Morawiec (16) aus Langenthal BE ist verzweifelt. «Ich bin traurig und vermisse meine 12 Meersäuli», sagt sie zu Blick. Die kleinen Nager sind seit über einem Monat spurlos verschwunden.
Letztes Jahr habe sie zwei Meerschweinchen von ihrer Mutter bekommen, erzählt die Bernerin: «Die haben dann Junge gekriegt. Ein paar weitere haben wir im Qualipet gekauft.» So konnte die Teenagerin ein volles Dutzend der kleinen Nagetiere ihr Eigen nennen.
Anfangs April der Schock
Doch Anfangs April der grosse Schock für Morawiec: «Wir waren im Wallis. Mein Stiefvater passte derweil zu Hause auf die Meerschweinchen auf. Eines Morgens rief er an, dass alle Meersäuli weg seien.»
Als die Jugendliche wieder daheim ist, guckt sie auf dem Grundstück nach. Dann wartet sie ein paar Tage ab. Doch von den Meersäuli fehlt weiterhin jede Spur. «Schliesslich habe ich einen Eintrag bei der Tiermeldezentrale gemacht, dass meine Meerschweinchen vermisst werden.»
Morawiec glaubt, dass die Tiere geklaut wurden
Und prompt, ein kleiner Hoffnungsschimmer: Eine Person meldet sich, die glaubte, die Meerschweinchen der Langenthalerin gesehen zu haben. Aber es war doch nichts: «Es stellte sich heraus, dass es nicht meine waren.»
Anastasia Morawiec glaubt, dass ihre Tiere geklaut wurden: «Meine Meersäuli stehen in einem Aussengehege im Garten.» Dass ein Tier, wie etwa ein Fuchs, ihre Nager holte und gefressen hat, hält die Schülerin hingegen für sehr unwahrscheinlich: «Zwölf Meerschweinchen auf einmal sind schon sehr viel.»
Morawiec denkt auch nicht, dass sie abgehauen sind: «Meine Meersäuli sind sehr zutraulich, sie würden nie einfach weggehen.»
Meersäuli haben Namen von japanischen Anime
Bei den Namen der Meerschweinchen zeigte sich die junge Bernerin kreativ: Die Tierli heissen etwa Asuna, Nezuko, Ein oder Yuki. «Das sind Namen aus japanischen Anime», erklärt sie.
Noch hat Morawiec die Hoffnung nicht aufgegeben. «Ich wünsche mir, dass alles gut kommt und ich meine Meerschweinchen wieder bei mir habe.» Es sei auch hilfreich, dass einige ihrer Tiere ein besonderes Merkmal hätten.
Der Polizei habe sie nichts gemeldet, sagt die Jugendliche. «Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich diesbezüglich etwas unternehme.»
Kapo Bern hat keine Kenntnis von vermissten Meersäuli
Die Kantonspolizei Bern hat keine Kenntnis vom Fall. «Es sind uns auch keine entsprechenden Meldungen oder Hinweise bezüglich vermissten Meerschweinchen bekannt», sagt Sprecherin Lena Zurbuchen zu Blick.
Treibt eine Meerschweinchen-Diebesbande oder ein fieser Fuchs in Langenthal sein Unwesen? Zurbuchen: «Wir haben keine Häufung von Vermisstmeldungen von Meerschweinchen in der Region Langenthal festgestellt.»