Gefasst, aber immer noch sichtlich betroffen sitzt der Vater (50) in seinem Wintergarten und trinkt einen Kaffee. Zwei Tage nach der Attacke auf seine Tochter findet er die Kraft, über den schrecklichen Vorfall am Sonntagnachmittag im Bannwald in Olten SO zu sprechen.
«Wir sind so froh, dass unsere Tochter diesen brutalen Angriff überlebt hat. Dies, weil sie sehr trainiert und unglaublich willensstark ist», sagt er zu BLICK und bestätigt: «Es geht ihr den Umständen entsprechend gut.»
Mädchen (14) war auf Jogging-Runde
BLICK-Recherchen zeigen: Die 14-Jährige joggt am Sonntag im Wald. Als sie in einen schmalen Waldweg abbiegt, attackiert sie ein Unbekannter und reisst sie in die Büsche.
Laut Zeugen hatte der Mann das Mädchen möglicherweise schon zuvor verfolgt. Der Täter soll sein Opfer kurz darauf von hinten mit einem Messer angegriffen haben. BLICK findet am nächsten Tag ein blutverschmiertes, rund 15 bis 20 Zentimeter langes Messer auf dem Waldboden – nur einen Handwurf vom Tatort entfernt. Der kriminaltechnische Dienst sicherte die mögliche Tatwaffe.
Teenager kann sich mit Händen und Füssen wehren
Beim Angriff kann sich der sportliche Teenager erfolgreich mit Händen und Füssen gegen den offensichtlich sexuell motivierten Angriff wehren. Dabei wird das Mädchen allerdings schwer verletzt und bleibt auf dem Waldboden liegen. Spaziergänger finden sie und alarmieren die Retter. Mit Verletzungen am Rücken und den Unterarmen wird sie mit dem Helikopter nach Zürich in ein Spital geflogen.
Die Polizei verhaftete noch am selben Abend einen Schweizer (37) an seinem Wohnort. Der Teenager dürfte ein Zufallsopfer gewesen sein.
Antrag auf U-Haft für Verdächtigen
Gegen den Beschuldigten wurde eine Strafuntersuchung wegen schwerer Körperverletzung und wegen Delikten gegen die sexuelle Integrität eingeleitet, sagt Cony Brand, Mediensprecherin der Solothurner Staatsanwaltschaft. «Aus Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen können zurzeit keine weiteren Angaben zum Tathergang oder Tatmotiv gemacht werden.»
Sie führt aus: «Die Staatsanwaltschaft wird beim zuständigen Haftgericht für den Beschuldigten Antrag auf Untersuchungshaft stellen. Praxisgemäss machen wir keine näheren Angaben zum Beschuldigten, auch nicht zu allfälligen Vorstrafen.» Ob das am Montag aufgefundene Messer im Zusammenhang mit dem Vorfall stehe, werde zurzeit abgeklärt.