Der Bannwald oberhalb von Olten, ein Rundkurs für Jogger, ein mit Laub bedeckter Trampelpfad: Hier, nördlich des Altersheims Weingarten, erlebt eine Teenagerin (14) am frühen Sonntagnachmittag den blanken Horror. Sie wird von einem Mann attackiert und schwer verletzt. Die Polizei geht von einem sexuellen Übergriff aus. Der Täter flieht und lässt das Opfer liegen, bis es kurz nach 13 Uhr aufgefunden und ins Spital gebracht wird.
«Eigentlich ist es ein gut frequentierter Wald, vor allem am Wochenende», sagt eine Lehrerin vom nahe gelegenen Schulhaus zu BLICK, als sie am Montag in der Mittagspause kurz spazieren geht. Und eine Hündelerin meint: «Mit 14 Jahren kann man da schon alleine joggen gehen.»
Doch das Mädchen wurde dennoch attackiert. Laut Kantonspolizei wurde sie mit einem «Gegenstand» verletzt. Gemäss «20 Minuten» handelt es sich bei der Tatwaffe um ein Messer. Die Kantonspolizei äussert sich nicht dazu.
Blutiges Messer im Laub
BLICK findet am Montag tatsächlich am Tatort im Laub ein blutverschmiertes Messer! Noch immer hängen da an mehreren Orten noch Polizeiabsperrbänder. Bei einer Runde zu Fuss um den möglichen Tatort liegt vor der Reporterin plötzlich die mutmassliche Tatwaffe – abseits der Sperrbänder. Keine Fussspuren führen hierhin. Hat es der Täter auf der Flucht weggeworfen?
BLICK alarmiert die Polizei. Die gerufene Patrouille geht aufgrund des Spurenbildes davon aus, dass das Messer hierhin geflogen kam. Es ist 15 bis 20 Zentimeter lang. Eine Jagd- oder Freizeitwaffe.
Schweizer verhaftet
Der kriminaltechnische Dienst trifft ein, packt das Messer ein. Die Spuren werden nun ausgewertet – und die Reporterin befragt. Wieso die Polizei am Sonntagnachmittag das Messer nicht gesehen hat, ist unklar. Es lag nicht unter Blättern.
Thalia Mosimann von der Kapo Solothurn sagt zu BLICK: «Wir können bestätigen, dass ein Gegenstand im Bannwald durch eine Reporterin gefunden wurde. Um was für einen Gegenstand es sich handelt und ob er allenfalls etwas mit der Tat zu tun hat, sagen wir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Auch nehmen wir nicht dazu Stellung, warum der Gegenstand bei der Spurensicherung nicht entdeckt wurde.»
Der mutmassliche Täter wurde am Sonntagabend von der Polizei an seinem Wohnort festgenommen. Es handelt sich bei ihm um einen 37-jährigen Schweizer. Die Ermittlungen sind im Gange.