Fiona T.* (54) hat mit ihrer Irrfahrt einiges angerichtet. Zuerst missachtete die Mercedes-Fahrerin beim Kreisel in Buchs AG das Rotlicht. Dann donnerte sie in einen Zug. Danach drückte sie aufs Gaspedal, raste vor dem Bögli’s Träff haarscharf an der Mitinhaberin Caroline Bögli (53) vorbei und erfasste die Roller der Pöstlerinnen Stephanie Botes (28) und Leila Herrmann (42), die vor dem Imbiss gerade Pause machten.
Weiter durchbrach sie eine Hecke, fuhr in falscher Richtung durch den Kreisel – und knallte erneut in den Zug. Imbiss-Frau Bögli dachte gar an eine Amokfahrt, den Pöstlerinnen fuhr der Schrecken in die Knochen. Aber: Am Ende blieben (ausser der Lenkerin) glücklicherweise alle unverletzt – auch die Beifahrerin (50).
Crash-Fahrerin Fiona T. möchte nur anonym Auskunft geben. «Der Unfall war das Schlimmste, was mir in meinem Leben passiert ist», sagt sie daheim im Beisein von Angehörigen. Und erinnert sich an den verhängnisvollen Unfall.
Geplanter Kurztrip ins Wynecenter
So habe sie letzten Freitag kurz vor Mittag mit ihrer Freundin ins Wynecenter nach Buchs fahren wollen: «Um für mich und sie etwas Schokolade zu kaufen.» Sie gibt zu, dass sie auf dem Weg dorthin beim Kreisel das Rotlicht missachtet hat. «Ich hatte das Rotlicht übersehen», sagt sie.
Fiona T. ergänzt: «Das Schlimmste war, als ich das Tram vor meinen Augen sah!» Sie kämpft mit den Tränen und sagt: «Ich weiss nicht mehr, was dann passiert ist oder wie.» Erst später hätten ihr die Ersthelfer alles erzählt: «Vielleicht hat einfach mein Körper irgendwie reagiert.»
Gehirnerschütterung und zwei gebrochene Rippen
Welche Verletzungen hat sie erlitten? «Ich habe eine Gehirnerschütterung», so Fiona T. Ausserdem zwei gebrochene Rippen – wohl vom Sicherheitsgurt.
Doch ihr Gewissen schmerzt am meisten: «Es tut mir sehr, sehr leid, was passiert ist.» Sie spricht alle an, die wegen ihr den Unfall miterleben mussten, und fügt an: «Ich bin froh, dass ich niemanden verletzt habe.» Sie leide innerlich sehr und werde das Erlebte nicht so schnell aus dem Kopf bringen. Doch nun wolle sie vorwärts schauen und versuchen, in ihrem Leben weiterzugehen.
Versöhnliche Worte
Die Pöstlerinnen sind Fiona T. nicht böse. Wie auch das Besitzer-Ehepaar vom Bögli's Träff nicht. Caroline Bögli: «Die Autofahrerin darf, wenn es ihr besser geht, gerne mal zu uns auf einen Kaffee vorbeikommen.»
* Name geändert