Morgen startet in der Einsatzzentrale der Mobilen Polizei in Schafisheim AG der Prozess gegen den Vierfach-Killer Thomas N.* (34). Er muss sich in der viertägigen Verhandlung für seine brutale Tat vom 21. Dezember 2015 verantworten. Da der Prozess unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stattfindet, hat das Gericht den heutigen Tag dafür eingeplant, dem Gerichtssaal den letzten Schliff zu geben. Aber nicht nur deswegen.
Transfer von Thomas N. schon heute
Weil Dienstag schon um 7 Uhr die Zutrittskontrollen der gut 100 Prozessbeobachter starten, dürfte Thomas N. schon heute heimlich von der Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf ZH in den Aargau verschoben werden. Denn die Verantwortlichen werden bei diesem Prozess nicht das Risiko eingehen, dass man mit dem Vierfach-Killer im berüchtigten Morgenverkehr stecken bleibt. Aus demselben Grund wird er an den Abenden wohl nicht zurück ins Pöschwies gebracht, sondern die ganze Woche im Aargau in einer Zelle sitzen. «Wo der Beschuldigte während der Prozesswoche untergebracht ist, dürfen wir aus Sicherheitsgründen nicht sagen», sagt Nicole Payllier, Sprecherin der Gerichte Aargau, auf BLICK-Anfrage.
Schafisheim müsste Betreuung hochfahren
Fakt ist: Es gibt drei Möglichkeiten, wo der Killer die Nächte verbringen kann. Die naheliegendste ist direkt in Schafisheim. Dort hat es einige Zellen über dem Gerichtssaal. In denen soll Thomas N. laut «10 vor 10» während der Pausen sitzen. Problem: Die Zimmer sind nicht als klassische Zellen gedacht. Es hat keine richtigen Betten und Duschen. Zudem muss die Verpflegung organisiert werden. Wie auch Extravollzugspersonal, das ihn die ganze Woche überwacht. Zu viel Aufwand? Einen zentralen Vorteil hat Schafisheim: Thomas N. müsste nur heute in den Aargau und am Ende der Woche wieder zurück ins Pöschwies transferiert werden.
Die zweite Möglichkeit ist das Untersuchungsgefängnis im Telli in Aarau. Dort läuft ein normaler Betrieb. Jedoch muss der Täter jeden Morgen zum Prozess und abends wieder zurückgefahren werden. Die Fahrt dauert gut zehn Minuten – ein potenzielles Risiko. Weiteres Argument gegen das Telli: Mörder werden dort selten lange gehalten, sondern rasch in ein grösseres Haus umplatziert.
Der Vierfach-Killer sass schon in Lenzburg AG
Oftmals werden die Mörder in die Justizvollzugsanstalt (JVA) nach Lenzburg AG gebracht. Das ist die dritte und wahrscheinlichste Variante. Hier sass Thomas N. bereits kurz nach seiner Verhaftung in einer Hochsicherheitszelle – und wurde anfangs wegen Suizidgefahr rund um die Uhr überwacht. Auch in Lenzburg läuft ein regulärer Gefängnisbetrieb – der Vierfach-Killer würde die JVA kaum vor Probleme stellen. Nachteil hier: Der Täter muss auch von dort gut zehn Minuten zum Prozess gefahren werden.
Ein Sicherheitsaspekt ist bei allen Gebäuden gegeben: Überall kann der blickdichte Gefangenentransporter mit Thomas N. hinter einem Tor verschwinden. Heisst: Ausser den Prozessbeobachtern wird den Vierfach-Killer wohl niemand mehr zu Gesicht bekommen.
* Name der Redaktion bekannt
Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2015, kommt es im Spitzbirrli-Quartier in Rupperswil AG zu einem brutalen Vierfachmord. Thomas Nick (34) tötet in einem Einfamilienhaus Carla Schauer (†48), ihre beiden Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona F.* (†21).
Nach seiner Tat setzt er das Haus in Brand und flieht. Was damals noch niemand ahnt, der Mörder wohnt im gleichen Quartier – nur 500 Meter vom Tathaus entfernt. Erst nach monatelangen Ermittlungen geht der Polizei der Junggeselle und gescheiterte Jus-Student Nick ins Netz.
Der junge Aargauer lebt noch bei seiner Mutter. Bei ihm zu Hause findet die Polizei einen Rucksack, der Fesselutensilien und eine Pistole enthält. Die Ermittler gehen davon aus, dass Nick erneut zuschlagen wollte. Zudem stellte man auf seinen elektronischen Geräten umfangreiches, kinderpornografisches Material sicher.
* Name der Redaktion bekannt
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* Name der Redaktion bekannt