Drei Gewehre, eine Pistole, eine Machete, mehrere Äxte, 24 Messer und 400 Patronen Munition. Das Auto des Aargauers K. B.* (30) war rappelvoll mit Waffen, als er vergangene Woche allein von Suhr AG in Richtung Osten fuhr. Seit Freitag ist der Schweizer in Bulgarien in U-Haft. Ihm wird Terrorismus und Waffenschmuggel vorgeworfen (BLICK berichtete).
Der Grund für seine über 2100 Kilometer lange Fahrt ist immer noch unklar. Klar ist nur: Der Aargauer wählte seine Route offenbar überlegt aus. Er vermied unnötige Kontrollen an der EU-Grenze: Er erreichte Bulgarien über die Donaubrücke 2 an der rumänisch-bulgarischen Grenze, statt den viel kürzeren Weg durch Serbien zu wählen.
Nacht in 4-Sterne-Hotel
Nach einer Nacht in einem 4-Sterne-Hotel in der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde er am letzten Donnerstag an der türkischen Grenze verhaftet. Am Freitag entschied ein Gericht: K. B. bleibt in Haft, zu gross ist die Fluchtgefahr.
Auch sonst präsentierte sich der Aargauer mit widersprüchlichen Aussagen. Bei der Verhaftung sprach er von seinem Wunsch, in den Krieg gehen zu wollen, um zu kämpfen. Vor Gericht jedoch gab er sich dann aber kleinlaut.
Von Freundin getrennt
Unter Tränen erzählte er von der Kündigung bei der Arbeit und der Trennung von der Freundin. Zu seiner Reise und dem gefährlichen Gepäck sagt er: «Ich hatte keine bösen Absichten!» Die Zollbeamten hätten ihn vermutlich falsch verstanden, als es um die Deklaration seines Waffenarsenals ging.
Handelt es sich beim 30-jährigen K. B., der sich sonst als Familienmensch und Feuerwehrmann präsentiert, um einen psychisch Kranken? Die Experten sind sich in dieser Frage uneinig. Er wurde zwar zur Begutachtung in eine Klinik geschickt. Doch ein Gutachten besagt ausdrücklich, dass B. simulieren könnte.