Der blaue Kia Picanto ist im Gebüsch an der Aare in Oberflachs AG kaum zu erkennen. Er ist nach einem Unfall völlig zerstört. Die Lenkerin hatte riesiges Glück. «Ich habe nur Schürfungen und Prellungen erlitten», sagt Claudia T.* (22), die anonym bleiben möchte, daheim im Aargau zu Blick. «Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe!»
Passiert ist der Unfall am Montag. Claudia T. ist mit ihrem Wagen um 17.15 Uhr auf dem Unteren Strick in Oberflachs unterwegs. Sie fährt von Schinznach-Dorf AG in Richtung Villnachern AG. «Ich hatte Feierabend und wollte nach Hause», erinnert sie sich.
«Ich hatte mich wie immer angegurtet»
Warum sie auf der 80er-Strecke plötzlich von der Strasse abkam – dazu möchte sich Claudia T. nicht äussern. Corina Winkler von der Kantonspolizei Aargau sagt: «Die Lenkerin dürfte infolge einer Ablenkung durch das Mobiltelefon von der Strasse abgekommen sein.»
Danach fährt die junge Frau den Aaredamm hoch, touchiert mit ihrem Auto einen Baum, hebt ab, fliegt über einen Spazierweg und landet halb im Gebüsch, halb in der Aare. «Ich hatte mich vor der Abfahrt zum Glück wie immer angegurtet», sagt Claudia T.
Claudia T. bedankt sich bei Ersthelfern
Ihr Glück ist auch: Eine Drittperson, die im nachfolgenden Verkehr fuhr, eilt herbei. Laut Blick-Informationen ist es eine Frau, die Claudia T. leicht verletzt aus dem Fahrzeug birgt – mit der Hilfe ihres Freundes, der in einem Aargauer Dorf Feuerwehrmann ist.
«Ich war so froh, dass mir jemand zu Hilfe kam», sagt die Gerettete. «Ich möchte den beiden auf diesem Weg ganz fest danken für ihre Zivilcourage.» Claudia T. will nicht daran denken, was hätte geschehen können, wenn ihr Auto plötzlich Feuer gefangen hätte.
Auto hat Totalschaden, Führerausweis ist eingezogen
Die 22-Jährige muss nach dem Unfall ins Spital und am Kinn, am linken Arm und am linken Bein verarztet und teils genäht werden. Dennoch: «Es ist unglaublich, dass ich nicht mal etwas gebrochen habe», so Claudia T.
Schmerzen tut ihr die Tatsache, dass ihr Auto nun einen Totalschaden hat. Und: dass sie nach dem Unfall ihr Billett abgeben musste. «Ich weiss noch nicht, für wie lange», sagt Claudia T. «Aber ich hatte es ja erst zweieinhalb Jahre und war noch in der Probezeit, die drei Jahre dauert.» Zudem müsse sie wohl mit einer Busse rechnen. Am wichtigsten sei ihr aber: «Dass ich noch am Leben bin.»
* Name geändert