«Es ist immer noch unverständlich»
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Mutter der toten Isabella T.«Es ist immer noch unverständlich»

Drei Männer nach Tod von Isabella T. (†20) angeklagt – ihre Mutter sagt
«Ich wünsche mir nur Gerechtigkeit»

Drei Männer wickelten nach einer Drogennacht die Aargauerin Isabella T. (†20) in einen Teppich und entsorgten sie in einem Thurgauer Wald. Jetzt werden sie angeklagt. Isabellas Mutter (44) wartet seit drei Jahren auf den Prozess.
Publiziert: 06.02.2021 um 01:18 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2021 um 16:11 Uhr
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Mutter Violeta T. (44) wird am Prozess gegen J. B. und seine Helfer teilnehmen. «Ich will ihm in die Augen schauen.»
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi und Roman Neumann

In einem Teppich eingerollt, verschnürt und in einem Wald im Kanton Thurgau entsorgt wie Müll: So wurde die junge Aargauerin Isabella T. (†20) vor drei Jahren gefunden. Sie starb nach einer verhängnisvollen Drogennacht in der Wohnung des damals 36-jährigen Niederländers J. B.* in Thundorf TG.

Jetzt, drei Jahre nach dem Fund der Leiche, wird der Niederländer J. B. gemeinsam mit zwei Kollegen von der Staatsanwaltschaft Thurgau angeklagt. Wann der Prozess stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Isabellas Mutter Violeta T.* (44) wird daran aber teilnehmen. Zu BLICK sagt sie: «Ich will dem Menschen in die Augen schauen, ich will, dass er mich sieht.»

Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung fallen gelassen

Woran Isabella T. gestorben ist, ist bis heute nicht klar – die Todesursache konnte von der Rechtsmedizin nicht mehr bestimmt werden. Vor ihrem Tod hatte Isabella noch Drogen konsumiert, Hinweise auf eine Fremdeinwirkung lagen aber keine vor. Deswegen hat die Staatsanwaltschaft Thurgau auch die Strafuntersuchung wegen vorsätzlicher Tötung und unterlassener Hilfeleistung fallen gelassen.

Die Staatsanwaltschaft wirft J. B. aber Vergewaltigung, einfache Körperverletzung, mehrfache Drohung und weitere Delikte vor. Er und seine beiden Kollegen werden sich auch für Störung des Totenfriedens verantworten müssen. Am Prozess wird also geklärt werden, was in der Nacht des 3. Novembers 2017 passiert ist.

«Nichts wird Isabella wieder lebendig machen»

Dem Niederländer drohen mehrere Jahre im Knast – die Anklage verlangt vier Jahre und vier Monate. Gegen seine Kollegen, die ihm halfen, die Leiche in den Wald zu transportieren, werden bedingte Geldstrafen von 240 und 340 Franken Tagessätze beantragt.

Drei Jahre lang musste Mutter Violeta T. warten, bis die Männer, die ihre Tochter im Wald entsorgten, vor Gericht stehen. «Ich bedanke mich bei der Staatsanwaltschaft, auch wenn ich nicht weiss, wie es rauskommt.» Sie vertraue dem Gesetz. «Ich wünsche mir Gerechtigkeit, sonst nichts mehr.» Denn kein Urteil der Welt kann ändern, was nicht zu ändern ist: «Nichts wird Isabella wieder lebendig machen. Es wird sie nichts aus dem Grab holen.»

«Sie lebt immer noch in mir drin»

Isabellas letztes Lebenszeichen an ihre Mutter war im November 2017. Damals schickte sie noch ein SMS. «Sie schrieb, dass sie mit einer Kollegin noch etwas trinken gehe und am Morgen mit dem Zug nach Hause komme. Sie kam nicht mehr heim», sagte die Mutter damals zu BLICK.

Violeta T. geht heute nur noch selten an das Grab ihrer Tochter – zu sehr schmerzt sie das Bild von ihr, das am Grabstein hängt. Denn es beweist ihr, dass ihre Tochter wirklich tot ist. Danach gehe es ihr immer tagelang schlecht. «Ich habe immer noch Hoffnung, dass sie zurückkommt, auch wenn das unmöglich ist. Sie lebt immer noch in mir drin, sie lebt immer noch in unserer Familie.»

* Namen bekannt

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