Viele Gewässer im Land sind über die Ufer getreten. Am Donnerstag wird wegen heftigem Regen nochmals mit einem Wasserschub gerechnet. Beim Aarebistro in Olten SO ist man Nässe gewohnt. Immer wieder wurde es bei Unwettern überflutet – zuletzt 2012.
«Auch diesmal hat es uns voll erwischt», sagt Aarebistro-Geschäftsführer Beni Nussbaum (38). Der Pegel der Aare sei am Dienstag sehr schnell gestiegen. «In einer Stunde etwa einen Meter. Es sah kritisch aus!»
Erstmals Schutzwände im Einsatz
Immerhin war man vorbereitet: mit neuen Wasserschutzwänden. «Dank der Alarmmeldungen konnten wir bereits am Montag die Stützen und am Tag darauf die Wände stellen», so Nussbaum. Und: «Bis jetzt halten sie.»
Früher habe man gar nichts und später Beaver-Schläuche als Damm gehabt. Nur, so Nussbaum: «Bis die Feuerwehr sie jeweils aufstellen konnte, dauerte es einen Moment. Und dann war es meist schon zu spät.» Mit den Wänden wird es nun hoffentlich trocken bleiben: «Auch bei grösseren Wassermengen!»
Auch für das wenige Wasser, das noch unter der Dichtung durchgeht, hat man eine Lösung. «Wir haben beim Bistro in zwei Schächten je eine Pumpe drin, die fortlaufend Wasser herauspumpen kann», erklärt Nussbaum. «Das hat am Dienstag schon wunderbar funktioniert.»
Es trifft das Aarebistro «doppelt»
Dennoch: Die Corona-Phase und die vorläufige Schliessung wegen des Unwetters treffen das Aarebistro doppelt. Der Umsatzverlust sei nicht versichert. Aber: «Wir haben ja gewusst, als wir das Bistro übernahmen, dass wir hier an der Aare ein gewisses Risiko eingehen.» Im Moment könne man bei den Gäste-Tischli am Wasser halt nur noch die Füsse baden, so der Gastronom. Aber: «Besser so als einen Totalschaden.»
Nussbaum hofft nun, dass es nach dem Donnerstag-Regen besseres Wetter gibt. «Dann könnten wir am Freitag aufräumen und am Samstag wieder öffnen», sagt er. Trotz Aare-Angst bleibt er zuversichtlich: «Wir sind weiter guten Mutes!»