Das Feuer nahm ihr alles: Kleider, Möbel, Erinnerungen. Nichts ist mehr übrig. Die Flammen verwandelten alles in Schutt und Asche.
«Ich bin im Pyjama aus dem brennenden Haus nach draussen geflüchtet. Es war furchtbar. Die Ziegel flogen unter furchtbarem Lärm vom Dach. Es hörte sich an wie Explosionen», sagt Béatrice Lehner (61) zu Blick. Sie wohnte erst seit Oktober 2020 zur Miete in der oberen Wohnung am Haldenweg in Brittnau AG.
Das Haus ist nun eine Ruine. Die Feuerwehr konnte trotz Grossaufgebot das ehemalige Bauernhaus nicht mehr retten. Der Brand war in der Nacht auf Freitag ausgebrochen. Die 61-Jährige lag im Bett und schlief, als sich die Flammen verbreiteten. «Ich habe davon nichts mitbekommen. Meine Vermieterin, die in der unteren Wohnung lebt, klingelte bei mir, als sie den Brand bemerkte. Ich habe es aber nicht gehört.»
Ohne ihren Hund hätte sie nicht überlebt
Währenddessen breitet sich das Feuer immer weiter aus. Hundedame Litchi (16) schlägt Alarm! «Ich bin dann aufgewacht und habe gesehen, dass die obere Treppe bereits brennt. Ich habe den Hund geschnappt und bin im Pyjama nach draussen gegangen. Es war die Rettung in letzter Sekunde. Zwei Minuten später stand das ganze Haus in Flammen. Ich wäre nicht mehr lebend rausgekommen», so Lehner.
Auch ihr Peugeot, der direkt vor dem Haus steht, brennt kurz darauf nieder. «Es war so schrecklich. Ich stand im Pyjama da und musste mitansehen, wie alles in Flammen aufging. Wirklich alles.» Wie das Feuer ausbrechen konnte, ist noch unklar. Die Kantonspolizei Aargau hat Ermittlungen aufgenommen.
«Die Solidarität hat mich überwältigt»
Um einige Sachen zu ersetzen, hat ihre Tochter Nadine Jenny (37) auf Facebook einen Spendenaufruf veröffentlicht. «Meine Mutter braucht jetzt Hilfe. Viel Hilfe», schreibt sie. Dazu macht sie Angaben zu Kleider- und Schuhgrösse ihres Mamis und der Möglichkeit, über Twint Geld zu spenden.
«Die Solidarität hat mich überwältigt. Einige kamen sogar mit ganzen Säcken voller Kleidung. Das hat mich sehr gerührt», sagt Béatrice Lehner. Auch Geld wurde schon gespendet. Bislang seien bereits rund 2500 Franken zusammengekommen. Und nicht nur das: Auch Hundefutter für Litchi wurde abgegeben.
Wie es nun weitergeht, weiss die Aargauerin noch nicht. «Ich werde für die nächste Zeit erst mal bei meiner jüngeren Tochter in Zofingen unterkommen.»