Es passiert am Dienstag. Kurz vor 22 Uhr, in Buttwil AG. Ein Autofahrer baut mit seinem blauen Subaru Impreza STI einen Unfall, lässt seine verletzten Mitfahrerinnen (15 und 18) zurück und haut ab.
Nun zeigen BLICK-Recherchen: Beim Rowdy handelt es sich um Alessio T.* (19) aus Wohlen AG. «Er ist gerade nicht da», sagt seine Mutter gestern. Sie nimmt ihren Sohn in Schutz: «Es geht ihm nicht gut. Es sind schlimme Vorwürfe, die ihm gemacht werden.» Und: «Er ist kein Verbrecher. Und sowieso ist noch gar nichts geklärt!»
Nach Unfall bis in den Kanton Uri geflüchtet
Doch die Kantonspolizei Aargau ist sicher: Der LKW-Mech fuhr von Geltwil AG herkommend in Richtung Muri AG. «In einer Rechtskurve verlor er die Herrschaft über sein Fahrzeug, kam ins Schleudern und prallte in die Randleitplanke», so Polizeisprecherin Aline Rey. Daraufhin überschlug sich das Fahrzeug mehrfach und kam auf den Rädern zum Stillstand. Noch schlimmer: «Ohne sich um die beiden verletzten Mitfahrerinnen zu kümmern, entfernte sich der Lenker von der Unfallstelle.»
Unfassbar: Alessio T. flüchtet bis in den Kanton Uri. Wie, ist noch unklar. Aber: Er kann ermittelt, von der Kantonspolizei Uri angehalten und zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Die verletzten Frauen wurden von Passanten ins Spital gefahren – vor dem Eintreffen der Polizei.
Der Unfallwagen war im Netz zum Verkauf ausgeschrieben
Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet und ordnete bei Alessio T. eine Blut- und Urinprobe an. «Die Unfallursache ist noch unbekannt», so die Polizeisprecherin. Aber: «Gemäss ersten Erkenntnissen dürfte der Lenker mit massiv übersetzter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein.» Zudem sei der blaue Subaru «nicht immatrikuliert» gewesen.
Im Quartier wurde der Wagen oft gesehen. Alessio T. hatte ihn im Netz zum Verkauf angeboten – mit blumigen Worten: Er sei mit seinen 96'000 Kilomettern «wunderschön erhalten», es gebe ihn so «nur 300 Mal auf der Welt», und die Liste von Tuningteilen sei «fast endlos». Der Motor: 500 PS stark. Der Preis von 35'000 Franken sei «verhandelbar». Inzwischen ist das Inserat verschwunden.
Und der Rowdy selbst? Kommt, während BLICK mit der Mutter spricht, nach Hause – gefahren von einem Anwalt. Selbst gibt er sich wortkarg: «Ich sage nichts dazu.»
* Name geändert