Als ein Hausbewohner (61) am Mittwoch in Rupperswil AG über den Mittag nach Hause kommt, traut er seinen Augen nicht. «Es war alles durchwühlt», sagt er zu Blick. «Es war eine grosse Sauerei.» Schnell sei klar gewesen, dass – wie schon mal vor 15 Jahren – Einbrecher am Werk gewesen seien. «Es kamen Bargeld, Schmuck und Uhren weg. Neue Laptops wurden komischerweise einfach dagelassen.»
Kurz darauf ist auch klar, wo die Täterschaft ins Haus gekommen ist. «Sie kamen durchs gekippte Küchenfenster rein», so der Sohn (29) des Hausbewohners. «Es wurde mit Gewalt aufgebrochen.» Die gestohlenen Dinge hätten sicher einige Tausend Franken wert. Wichtig sei jedoch, dass von den drei Hausbewohnern zum Glück niemand zu Hause gewesen sei – nur die drei Katzen und der Hund, der nicht mehr gut höre.
Einbrecherinnen kamen um 11 Uhr
Die Polizei wird am Mittwoch gegen 12.30 Uhr über den Einbruch informiert und ist schnell vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt hat der Hausbewohner inzwischen die Bilder seiner Überwachungskamera gesichtet. Mit einer Überraschung: «Normalerweise rechnet man mit richtigen Verbrechern», sagt sein Sohn. «Doch hier waren drei junge Frauen am Werk!»
Die Polizei kann auf den Videoaufnahmen feststellen, dass die Einbrecherinnen bereits um 11 Uhr beim Haus aufgekreuzt sind. «Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kam eine Fahndung nicht mehr in Betracht», sagt Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau zu Blick. Die unbekannte Täterschaft habe bislang nicht ermittelt werden können.
Sohn stellte Bilder auf Facebook
Das hat den Sohn des Hausbewohners dazu bewogen, die Bilder der drei Einbrecherinnen auf sein Facebook-Profil zu stellen. «Sie sehen ja auffällig aus und werden vielleicht irgendwo erkannt», sagt er. Er wolle die Bevölkerung zudem informieren, dass gewisse Leute jung und harmlos aussehen, es aber nicht seien. Man solle sich bitte bei der Polizei melden, wenn einem irgendetwas an den Frauen auf den Videobildern bekannt vorkomme.
«Mit Blick auf die Geschädigten einer Straftat ist diese Art der Öffentlichkeitsfahndung zwar nachvollziehbar, datenschutzrechtlich aber heikel», sagt Polizeisprecher Graser. Daher rate man von solchen Eigeninitiativen ab. «Vielmehr soll es der Polizei überlassen sein, die vorhandenen Videobilder im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen in die Ermittlungen einfliessen zu lassen.»