Vandalen schlagen zu
Neue Coop-Parkschranken sorgen für Ärger

Die neu eingeführten Parkgebühren im Coop-Einkaufszentrum Kaiserhof in Kaiseraugst AG haben Vandalismus zur Folge. Eine Gruppe, die sich «Asterix und seine Freunde» nennt, ist dafür verantwortlich.
Publiziert: 31.01.2023 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2023 um 12:00 Uhr
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Die selbsternannte Gruppe «Asterix und seine Freunde» hat in Kaiseraugst ein klares Ziel.
Foto: imago images / United Archives

Eine Parkschranke sorgt in Kaiseraugst AG seit Anfang Januar für Ärger. Sie ist das Ergebnis eines jahrelangen Streits zwischen dem Verkehrsclub Schweiz (VCS) und Coop. Als der Detailhändler seinen Laden 2015 zum «Megastore» ausbaute, reklamierte der VCS und forderte unter anderem weniger Parkplätze. Nun haben sich die Parteien geeinigt, das Ergebnis ist ein Massnahmenkatalog – zu dem auch die Gebühren ab der ersten Minute und eben die Schranke zählen.

Dagegen regt sich im Aargau der Widerstand. Eine Gruppe Vandalen, die sich «Asterix und seine Freunde» nennen, kämpfen in diesem Fall nicht gegen die Römer, sondern den VCS. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, dass «die Schranken in Kaiseraugst wieder ausser Betrieb genommen werden», wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Drei Displays wurden bei ihrer Aktion zerstört, die Anlage musste vorerst ausser Betrieb genommen werden und die Schranken zu den Parkplätzen standen offen. Es konnte für eine kurze Zeit wieder gratis parkiert werden.

Doch es blieb nicht nur bei dieser Aktion. Über das Wochenende wurde eine gelbe Masse in den Schlitz eines Ticket-Automaten gespritzt. Daraufhin waren die Schranken am Montag wieder offen. «Asterix und seine Freunde» begründen in einem Bekennerschreiben ihre Aktion: «Wir akzeptieren die Schranke nicht. Wir wollen barrierefrei leben.»

Coop könnte Online-Anzeige erstattet haben

«Sie entmündigen uns. Sie meinen, besser beurteilen zu können, wann wir ein Kraftfahrzeug zu nutzen haben und wann nicht»: So lauten die Vorwürfe von den Vandalen an den Geschäftsführer der VCS-Sektion Aargau, Christian Keller.

Keller nimmt das Ganze mit Humor: «Beim Teutates! Wenn diesen Lausbuben ob ihres feigen Streichs nur nicht der Himmel auf den Kopf fällt. Ein Strafbefehl würde vollauf genügen», sagt er zur «Aargauer Zeitung».

Die Vorgehensweise der Gruppe gefällt aber nicht allen. «Vandalismus ist sicher nicht in unserem Sinn. Es wäre besser, dem VCS, Coop und der Gemeinde Kaiseraugst den Unmut zu schreiben, statt die Wut an den Schranken auszulassen», sagt Gerhard Schenkel, Betreiber einer Textilreinigung im Kaiserhof. Zudem finde er es eine Sauerei, dass im Kaiserhof ab der ersten Minute 1,50 Franken Gebühren verlangt würden. Dass Dauerparkieren nicht erwünscht sei, leuchte ein. Aber so würden Kunden bestraft, die im Center einkaufen wollen.

Coop äussert sich nicht zu den Vorfällen, da es sich um «sicherheitsrelevante Themen» handelt. Es ist noch keine Anzeige bei dem Stützpunkt in Rheinfelden eingegangen, wie Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, sagt. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass Coop online eine Anzeige erstattet hat. (lrc)

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