Justin M. (†22) starb nach Schuss im Duro-Armeefahrzeug in Bremgarten AG
Militärjustiz geht von Suizid aus

Die Militärjustiz geht beim Tod des Soldaten Justin M. durch eine Schusswaffe auf dem Waffenplatz Bremgarten AG am Dienstag momentan von einem Suizid aus.
Publiziert: 26.04.2024 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2024 um 22:25 Uhr
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Die Militärjustiz geht beim Tod von Justin M. (†22) von Suizid aus.
Foto: ZVG

Die Nachricht erschütterte am Dienstag die Schweiz: Soldat Justin M.* (†22) stirbt bei einem Schiessunfall bei der Kaserne in Bremgarten AG. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, war völlig unklar. Jetzt nimmt der Fall eine dramatische Wende: Die Militärjustiz geht momentan von einem Suizid aus, heisst es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 

Der tödliche Schuss löste sich in einem Duro-Armeefahrzeug auf dem Waffenplatz. «Im Duro befanden sich noch weitere Personen», bestätigt Militärjustiz-Sprecher Florian Menzi auf Blick-Anfrage. 

Die Familie war am Dienstag kurz vor Mittag von der Armee informiert worden. «Als ich angerufen wurde, hiess es, es sei ein tragischer Unfall passiert, und wir sollten sofort vorbeikommen. Sie würden gar den Helikopter schicken, um uns abzuholen», sagte Vater Roland M.* (57). «Da wusste ich: Es ist etwas Schlimmeres passiert.» 

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«Ich habe ihm eine Nachricht geschickt»

Erst am Montag hatte die Familie den Sohn noch gesehen, als dieser dreckige Wäsche nach Hause brachte. Jetzt fühle es sich so an, «als ob er noch einmal reingeschaut hat, um uns Lebewohl zu sagen», so M. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Am Mittwoch sagte der Vater, dass er darauf vertraue, dass die Armee den Fall aufklärt. 

«Es wird wohl eine Trauerfeier geben, wo auch das Militär dabei sein wird. Wir haben an ein Urnengrab gedacht», sagt Vater M. Von seinem Sohn habe er sich aber bereits am Dienstagabend verabschiedet. «Ich habe ihm eine Nachricht geschickt. Er wird sie zwar nie lesen können, aber ich musste ihm einfach auf diesem Weg mitteilen, wie sehr ich ihn vermissen werde.» 

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Seit 2001 sieben Suizide in der Armee

Die Ermittlungen laufen nun weiter, um die genauen Umstände abzuklären, die zum tödlichen Schuss geführt haben. Menzi stellt aber gleichzeitig klar: «Wir würden nicht kommunizieren, wenn wir keine konkreten Hinweise auf einen Suizid hätten.» 

Zu einem Schiessunfall in der Armee war es zuletzt im vergangenen Juni in Gossau SG gekommen, damals wegen einer unbeabsichtigten Schussabgabe, wie es hiess. Drei Personen einer Unteroffiziersschule wurden dabei verletzt und mussten sich in ärztliche Behandlung begeben.

Der Unfallversicherer Suva, der die Militärversicherung verwaltet, hat in den Jahren 2001 bis 2022 insgesamt 63 Todesfälle bei den mit der Verteidigung verbundenen Diensten wie Armee, Zivilschutz und Zivildienst registriert. Davon waren 42 auf verschiedene Unfälle zurückzuführen, darunter drei mit Schusswaffen. Sieben waren Suizide, davon fünf mit Schusswaffen. (SDA/jvd)

*Name bekannt

Hinweis: Blick hat in der bisherigen Berichterstattung zum Fall Bremgarten das Klarbild des Soldaten gezeigt. Dies mit der Erlaubnis seiner Angehörigen. Da sich der Wissensstand über mögliche Ursachen des Todesfalls in der Zwischenzeit geändert hat, zeigt Blick das Bild des Verstorbenen nur noch gepixelt.

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

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