«Er hatte einen schwarzen Kopf und war schon länger tot»
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Wirt sah Opfer von Birmenstorf:«Er hatte einen schwarzen Kopf und war schon länger tot»

Toter Schweizer (†60) im Gasthof Adler – jetzt spricht der Wirt (62)
Was geschah in Hotelzimmer 10?

Felix Zehnder (62) vom Gasthof Adler in Birmenstorf AG ist gerade daran, die Mittagessen für seine Gäste vorzubereiten. Da kommt eine Angestellte zu ihm in die Küche und sagt: «Chef, der Herr in Zimmer 10 ist tot!» Später kommt heraus: Es ist ein Tötungsdelikt.
Publiziert: 31.10.2022 um 01:14 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2022 um 16:11 Uhr
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Felix Zehnder führt seit 1989 den Gasthof Adler in Birmenstorf. Mit Blick hat er über den Leichenfund gesprochen.
Foto: Ralph Donghi
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Ralph DonghiReporter News

Es ist ein mysteriöses Tötungsdelikt. Wie die Aargauer Staatsanwaltschaft letzten Freitag veröffentlichte, wurde am 16. September im Raum Baden AG die Leiche eines Schweizers (60) in einem Hotelzimmer gefunden. Die Untersuchung der Rechtsmedizin weise auf ein Gewaltverbrechen hin. Zwei Tatverdächtige, ein Rumäne (24) und ein Deutscher (23), würden sich in U-Haft befinden. Man habe die Öffentlichkeit erst jetzt informieren können, um die Beweisführung nicht zu gefährden.

Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Der Mann wurde im Adler in Birmenstorf AG gefunden. Der Gasthof wird seit 1989 von Felix Zehnder (62) geführt. Er erinnert sich mit Schrecken an den Zeitpunkt, als die Leiche seines Gastes im zweiten Stockwerk gefunden wurde. «Die wöchentliche Reinigung der Fremdenzimmer stand an», erzählt er. Plötzlich sei kurz nach 10 Uhr eine Angestellte zu ihm gekommen: «Chef, der Herr in Zimmer 10 ist tot!» Er sei sofort hingegangen.

Der Gastronom schaute nicht lange hin

«Da habe ich ihn am Boden liegen sehen», sagt Zehnder. «Sein Kopf war bereits dunkel von der Verwesung.» Er habe nicht lange hingeschaut. «Ich habe die Türe geschlossen und die Polizei alarmiert.»

Laut Blick-Informationen ist Fabio T.* der Getötete. «Er wohnte seit rund fünf Jahren hier», sagt Zehnder. Sein Zimmer sei von einer Sozialinstitution bezahlt worden. «Ich hatte keinen regen Kontakt mit ihm. Er kam nur ab und zu runter, um einen Kaffee zu trinken oder Zigaretten zu kaufen.» Dann sei T. oft auf den Bus gegangen.

War Fabio T. nachts zu laut?

Nachts sei T. aber immer mal wieder laut geworden. «Vielleicht, weil er unter gewissen Einflüssen stand», so Zehnder. Hat dies den Rumänen und den Deutschen gestört? «Ich weiss es nicht.» Er wisse nur, dass der Rumäne gearbeitet habe und seit Anfang Jahr, der Deutsche seit circa drei Jahren ein Zimmer im Gasthof gehabt hätte.

Warum wurde der Todesfall nicht früher bemerkt? «T. war auch früher schon mal eine ganze Woche weg. Darum ist es uns nicht aufgefallen», sagt Zehnder. Zudem habe er kürzlich gesagt, dass er selber putzen wolle. Und: In den oberen Etagen gebe es jeweils diverse Gerüche. «Doch an jenem Freitag war es extremer.»

Beim Fund der Leiche waren die Verdächtigen weg

Die Tatverdächtigen seien da nicht vor Ort gewesen. «Sie kamen nach ein paar Tagen zurück», sagt Zehnder. Da seien sie verhaftet worden. Ob sie geständig sind, wisse er nicht. Aber: «Gegenüber mir waren sie nie gewalttätig.»

T. habe er am Samstag zuvor das letzte Mal gesehen, sagt Zehnder. Der Anblick der Leiche sei für ihn und für seine Angestellte nicht leicht gewesen. Es sei schade, dass sie es nicht früher gemerkt hätten. «Aber auf seinen Tod hätte es keinen Einfluss mehr gehabt.»

Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte nur, dass sich das Opfer und die beiden Tatverdächtigen gekannt hätten und die Untersuchungen zum genauen Tathergang weiterhin laufen würden.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

* Name bekannt

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