In der Nähe von Lenzburg AG kam es am Sonntag zu einem tödlichen Unfall. Ein deutscher Tesla-Fahrer fuhr auf dem Autobahn-Zubringer in Richtung Horner. Plötzlich wollte er sein Auto über den Normalstreifen und die durchgezogene Sicherheitslinie auf die entgegenkommende Spur wenden.
Bei diesem Manöver krachte er mit einem VW Polo, der aus derselben Richtung gefahren kam, zusammen. Darin: eine Mutter (†42) mit ihrer Tochter (19) und ihrem Bub (6). Während der Deutsche und die Kinder den Unfall überlebten, kam die Mutter ums Leben. Sie wurde noch ins Spital gebracht, verstarb aber kurz darauf.
Die Familie steht seitdem unter Schock. Trotzdem findet Eron Abduli (23) aus Dottikon AG die Kraft, über den plötzlichen Tod seiner Mutter sprechen. Dass sein kleiner Bruder jetzt ohne die Mama aufwachsen muss, macht ihn besonders traurig. «Was mir einfach Sorgen macht, ist der Kleine. Wie er ohne Mutter gross werden soll, das ist das, was mir wehtut», sagt er zur TeleM1.
«Sie wollte wohl ihre Kinder retten»
Was genau in den Sekunden des Unfalls passierte, weiss er nicht. Am Steuer sass seine Schwester. Abduli vermutet, dass seine Mutter noch ihre Kinder beschützen wollte, und deshalb gestorben ist. «Sie wollte vermutlich noch irgendwie nach vorne greifen, als sie merkte, dass etwas passiert.»
Denn: Seine Schwester und sein kleiner Bruder sind mit Schürfungen und Prellungen davon gekommen. Abduli vermutet, dass sie wohl direkt vor dem Horror-Unfall gespürt haben muss, dass etwas Furchtbares passiert. Eine Art Mutterinstinkt vielleicht. «Sie wollte wohl ihre Kinder retten – und jetzt hat sie uns verlassen», so der Sohn zu TeleM1.
Die Kantonspolizei Aargau ermittelt nun, wieso der Tesla-Fahrer überhaupt zum Wenden ansetzte – und das trotz durchgezogener Sicherheitslinie. Für Eron Abduli ist das Wendemanöver unbegreiflich: «Wenn du einfach so eine durchgezogene Sicherheitslinie überschreitest und einer anderen Person so den Weg zumachst, dann frage ich mich: Was hast du in dem Moment überlegt?» (obf)