Was mit einem Überholmanöver startete, endete vor dem Richter. Ein Spanier (43) und ein Deutscher (32) müssen sich in diesen Tagen vor dem Bezirksgericht Laufenburg verantworten. Dem Spanier wird vorgeworfen, mit seiner BMW-Limousine rechts überholt zu haben. Der deutsche Fahrer eines Opel-Kleinwagens ist wegen Behinderung eines nachfolgenden Fahrzeugs sowie Nötigung angeklagt.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, begegneten sich die Beschuldigten auf der Autobahn in Richtung Zürich zwischen Eiken und Frick. Beide Männer waren mit einer Beifahrerin unterwegs, die Aussagen der Beteiligten gehen auseinander.
«Ich dachte, der überfährt uns gleich»
Der Opel-Fahrer und seine Beifahrerin schildern vor Gericht, sie seien vom Fahrer der BMW-Limousine von hinten bedrängt worden: «Der kam so nah, ich habe gedacht, der überfährt uns gleich.» Die Limousine soll ihn dann rechts überholt haben, und wie eine Rakete davongefahren sein.
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Die Schilderung des BMW-Fahrers klingt anders. Laut ihm wollte er auf der linken Spur den Opel überholen, als der Opel plötzlich auf die linke Spur wechselte. Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, musste er dann auf die rechte Spur ausweichen. Laut seiner Anwältin sei er darauf am Opel vorbeigefahren, habe aber nicht wieder eingeschwenkt. Somit sei es kein Überholen gewesen.
Eskalation an Bushaltestelle
Die Wege der beiden haben sich schneller wieder gekreuzt, als ihnen wohl lieb war. Weil ihre Ziele in der Nähe gewesen sind, verliessen beide die Autobahn bei der Ausfahrt Frick. Auf der Strecke von Ueken nach Herznach kam es zu weiteren Provokationen, bis es an einer Bushaltestelle in Herznach eskalierte.
Auch hier gehen die Schilderungen der Beteiligten auseinander. Laut Opel-Fahrer habe ihm der BMW-Lenker ins Gesicht geschlagen und ihn «Arschloch» genannt haben. Zudem soll der Spanier damit gedroht haben, «seine Leute zu holen».
Der BMW-Lenker behauptet hingegen, der Opel-Fahrer sei lachend auf ihn zu gelaufen und habe ihn dann angegriffen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Opel-Fahrer zudem, die Partnerin des BMW-Fahrers am Kopf getroffen zu haben, als sie zwischen die beiden gehen wollten. Laut der «Aargauer Zeitung» bestritt der Opel-Fahrer diesen Vorwurf: «Ich habe Respekt vor Menschen und schlage keine Frauen».
Richter: «Das geht gar nicht»
Die Staatsanwaltschaft fordert für den BMW-Fahrer 40 Tagessätze à 90 Franken sowie eine Busse über 1000 Franken. Der Opel-Fahrer soll 40 Tagessätzen à 50 Franken sowie eine Busse über 800 Franken bezahlen müssen.
Obwohl der Gerichtspräsident noch kein Urteil eröffnete, fand er für den Vorfall klare Worte: «Was da an der Bushaltestelle passiert ist, geht gar nicht. Sie haben sich beide unzivilisiert verhalten.» Die beiden sollen sich selbst den Spiegel vorhalten und sich fragen, was sie falsch gemacht hätten. (jl)
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