Die Polizei Oberes Fricktal und der kantonale Unterhalt mussten am Sonntag mehreren Autofahrern auf der Staffelegg im Aargau zu Hilfe kommen, weil diese bei Schneefall mit Sommerpneus unterwegs waren. Polizeichef Werner Bertschi macht im Gespräch mit der «Aargauer Zeitung» seiner Wut über die Autofahrer Luft.
Die Fahrzeuge waren zwischen Densbüren-Asp und der Passhöhe liegengeblieben und behinderten den Verkehr. Mitarbeitende der Sektion Kreis I vom Werkhof Lenzburg mussten anrücken und Salz auf der Passstrasse verstreuen. «Erst als die Passstrasse gesalzen und der Schnee angetaut war, ging es weiter – und der Verkehr konnte wieder fliessen», berichtet Bertschi.
Pneu-Wahnsinn im Aargau
Laut dem Polizeichef wäre es gar nicht erst zu einem «kleinen Verkehrs-Chaos» gekommen, wenn die Fahrzeuge Winterpneus drauf gehabt hätten. Auch Allwetterreifen wären besser gewesen.
Dass der Oktober eher mild war, ist für Bertschi keine Ausrede. Es sei keine Überraschung, dass es im November schneie. Auch wenn es am Sonntag glücklicherweise weder zu Personen- noch zu Sachschaden gekommen sei, hätten viele Verkehrsteilnehmer unter dem Chaos gelitten.
Alte Pneu-Hausregel: Von O bis O
Da es von Gesetzes wegen kein Obligatorium für Winterpneus gibt, kommen die Beteiligten ungeschoren davon. Die Kosten für den Einsatz am Wochenende trägt der Steuerzahler.
Sommer- und Winterreifen haben nicht nur ein anderes Profil, sondern auch eine andere Gummimischung. Das sorgt dafür, dass Winterreifen nicht nur auf Schnee mehr Grip haben, sondern bei tieferen Temperaturen auch auf Asphalt mehr Haftung bieten. Der Bremsweg wird deutlich kürzer.
«Wer bis Mitte November mit den Winterpneus zuwartet und es darauf ankommen lässt, gefährdet sich und andere», macht Bertschi deutlich. Für das Aufziehen von Winterpneus hat er eine alte Hausregel parat. Diese sollten von O bis O, gemeint ist von Oktober bis Ostern, angebracht werden. So sei man auf der sicheren Seite. (nad)