Tragische Ereignisse am Samstagnachmittag in Hunzenschwil AG. Ein Mädchen (†10) wird auf einem Fussgängerstreifen angefahren und dabei so schwer verletzt worden, dass es an den Folgen des Unfalls stirbt. Das weisse Auto des Fahrers (72) schleudert das Kind am Samstag kurz nach 13.30 Uhr von der Hauptstrasse weg, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte.
Das Mädchen ist zunächst nicht ansprechbar. Es wird nach Reanimationsversuchen ins Kinderspital Zürich geflogen. Dort aber stirbt es an den Folgen seiner Verletzungen.
Stille Demo am Montag
Zwei Tage später treffen sich Dutzende Menschen, Kinder und Erwachsene, im Ortszentrum von Hunzenschwil. Mit einer stillen Kundgebung wollen sie auf die Tragödie aufmerksam machen, gemeinsam trauern, aber auch die Behörden zum Handeln auffordern. Sara Pidro (29), Freundin der Opferfamilie und Verkäuferin im Ort, sagt zu Blick: «Mir fehlen die Worte ob dieser Tragödie.» Gefährlich sei die Stelle, an der es zum tragischen Unfall gekommen sei. «Es wird schnell gefahren, es fehlt an Rücksicht.» Die Gefahr werde unterschätzt. Sara Pidro fordert nun, dass die Behörden die Sicherheit auf den Strassen von Hunzenschwil erhöhen. «Es braucht Ampeln und Geschwindigkeitskontrollen, die Kinder müssen geschützt werden», sagt die Mutter. Im Dorf gebe es mehrere sehr gefährliche Ecken. «Passiert ist aber bislang nichts.»
Benian Korkis (49), der Coiffeur der Opferfamilie, wird am Samstag Zeuge des Unfalls. Der Schock sitzt tief. Am Montag macht Korkis der Gemeinde Vorwürfe. «Wir haben schon oft drauf aufmerksam gemacht, wie gefährlich die Strasse ist», sagt er zu Blick. Jetzt müsse etwas passieren, betont er. «Die Familie leidet unfassbar.» Der Coiffeur sieht die Lösung wie viele andere auch in einer Ampel. «Dann müssen die Autos halten.»
Kritik in Richtung Behörden gibt es an der Demonstration auch von Janine Dolder (43). Die ortsansässige Buchhalterin will einen Aufruf starten. «Die Leute müssen an die Gemeindeversammlungen gehen, politisch aktiv werden.» Es sei sehr traurig, dass es für das Kind zu spät sei. «Aber es muss etwas gemacht werden», so Dolder, selber Mutter von drei Kindern.
Schwierige Umsetzung
Im Gespräch mit Blick zeigt sich Gemeindeammann Urs Wiederkehr (58) bereits am Sonntag tief betroffen. «Das zu verarbeiten, ist nicht einfach», sagt er. Zur Forderung nach Tempo 30 statt 50 auf der Hauptstrasse sagt Wiederkehr, dies sei «schwierig umzusetzen». Er verweist in dieser Sache an den Kanton Aargau, der der Grundeigentümer der Kantonsstrasse ist. Der Gemeinderat wird die Situation aber in Absprache mit dem Kanton analysieren.
Die stille Demonstration am Montagnachmittag wird unterdessen mit einem gemeinsamen Gebet der Teilnehmer beendet.