Ein Mädchen (†10) ist in Hunzenschwil AG auf dem Fussgängerstreifen angefahren und dabei so schwer verletzt worden, dass es an den Folgen des Unfalls starb. Das weisse Auto des Fahrers (72) schleuderte das Kind am Samstag kurz nach 13.30 Uhr von der Hauptstrasse weg, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte.
Das Mädchen war zunächst nicht ansprechbar. Es wurde nach Reanimationsversuchen von der Alpine Air Ambulance ins Kinderspital Zürich geflogen. Dort ist es an den Folgen seiner Verletzungen verstorben, wie die Kantonspolizei Aargau am Sonntag schreibt. Sowohl Opfer als auch Unfallverursacher sind Schweizer Staatsbürger und aus der Region, wie die Kantonspolizei auf Blick-Anfrage sagt.
«Ganz schwerer Schlag für die Angehörigen»
Am Ort des Geschehens war Ersthelferin Daniela Zanga (55), medizinische Praxisassistentin aus Hunzenschwil AG. Sie erzählt gegenüber Blick, wie sie die Situation erlebt hat: «Wir sassen im Kaffee. Dann gab es einen dumpfen, massiv lauten Knall. Dann bin ich schnell zur Strasse und habe das Mädchen gesehen, wie es auf dem Boden liegt.»
Zanga eilte zur Unfallstelle, um zu helfen. «Das Mädchen war bewusstlos. Einen Puls hatte sie noch.» Man habe mit den Reanimationsmassnahmen begonnen. «Dann ist zügig die Ambulanz gekommen. Wir haben versucht, die Einsatzkräfte zu unterstützen.»
Der tragische Unfall nimmt Zanga mit. «Es ist wahnsinnig, dass so etwas passieren musste. Das ist eine Kreuzung, an der Autos und Lastwagen oftmals massiv zu schnell unterwegs sind. Bei dieser Kreuzung muss man schon dreimal schauen.»
Tempo 30 «schwierig umzusetzen»
Den Verlust, den die Familie erleben musste, schmerzt auch Zanga: «Mein tiefstes Beileid gilt der Familie. Das ist ein ganz schwerer Schlag für die Angehörigen.»
Im Gespräch mit Blick zeigt sich auch Gemeindammann Urs Wiederkehr (58) tief betroffen. Er spricht der Familie sein herzliches Beileid aus. «Das zu verarbeiten, ist nicht einfach», sagt er. Zuletzt war die Forderung nach Tempo 30 statt 50 auf der Hauptstrasse laut geworden. Wiederkehr hält dies für «schwierig umzusetzen». Er verweist in dieser Sache an den Kanton Aargau, der der Grundeigentümer der Kantonsstrasse ist.
Der Gemeinderat wird die Situation jetzt in Absprache mit dem Kanton analysieren. «Der Fussgängerstreifen ist nicht als Unfall-Hotspot bekannt», erklärt Wiederkehr ferner. Er will mit der Schule sprechen bezüglich einer Anpassung des Verkehrsunterrichts. «Da können wir sicher noch mehr machen.»
Kind mit Kickboard unterwegs
Am Unfallort wurden zahlreiche Blumen und Kuscheltiere niedergelegt. Die Trauerstätte wurde aus Sicherheitsgründen von der Verkehrsinsel genommen und ganz in der Nähe platziert.
Das Kind hatte ein Kickboard bei sich, wobei noch unklar ist, ob es darauf gefahren war. Darüber hinaus muss die Kantonspolizei Aargau auch die weiteren Umstände der Kollision noch klären. Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Untersuchung.