«Ich bin alleinerziehend, weil meine Frau gestorben ist»
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Peter Düggeli wird persönlich:«Ich bin alleinerziehend, weil meine Frau gestorben ist»

«Meine Frau ist gestorben»
SRF-Moderator Peter Düggeli zeigt beim «Club» Gefühle

SRF-Mann Peter Düggeli moderierte den «Club» zum Thema Männer – und griff zu einem unüblichen Mittel: Er brachte sich als Moderator sehr persönlich ein.
Publiziert: 05.05.2024 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2024 um 20:24 Uhr
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«Eher als Ausnahme zu betrachten»: SRF-Mann Düggeli.
Foto: SRF/Oscar Alessio
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Endlich konnten die Verantwortlichen am Leutschenbach einmal eine Sendung guten Gewissens nur aus Männern zusammensetzen. Denn die Herren der Schöpfung waren das Thema der Diskussionsrunde vom letzten Dienstag. Unter dem Motto «Sei (k)ein Mann!» begaben sich die Studiogäste auf die gemeinsame Suche nach der verträglichen Dosis Maskulinität – die Sache triggert, Stichworte wie toxische Männlichkeit, Gender oder Gleichstellung lassen grüssen.

Dompteur war der temporäre «Club»-Moderator Peter Düggeli (53); flankiert wurde er von SP-Ständerat Daniel Jositsch (59) und Markus Theunert (51), Psychologe und «Vertreter der progressiven Schweizer Männerbewegung», wie es auf Wikipedia heisst.

Zwischen Ex-Wrestler und graziler Hobby-Dragqueen

Natürlich wollte die Redaktion mit dem Mix für die nötige Spannung sorgen; so stiessen ein muskulöser Ex-Wrestler («Mein Bruder ist homosexuell») und eine grazile Hobby-Dragqueen aufeinander, in der Runde sassen ausserdem zwei Anbieter von Männerseminaren, die für die traditionellen gesellschaftlichen Rollenbilder eine Lanze brachen, während Männer.ch-Geschäftsführer Theunert das Testosteron als Wurzel allen Übels ausmachte – vielleicht ist in Theunerts Welt das Patriarchat auch am schlechten Wetter schuld.

Der verletzte Jositsch

Jositsch, der nach seinem Bundesratsmanöver gegen Parteikolleginnen als verletzter Mann geladen war, diese Verletztheit aber energisch bestritt, erschien neben Theunert beinahe wie der mässigende Vermittler («Ich glaube, Sie übertriibed echli»).

Mit Ausnahme des Politikers können diese Mannsbilder, so viel ist nun klar, öffentlich problemlos ihre schwache Seite zeigen. Bemerkenswert ist der Auftritt des Gastgebers: Als es um Männer und Erziehung ging, machte Düggeli, was für Talkshow-Moderatoren höchst ungewöhnlich ist – er warf sein Privatleben in die Gesprächsrunde. «Ich bin alleinerziehender Vater, weil meine Frau gestorben ist», sagte er, um dann zu fragen, ob er als Vater «beides geben» könne, also auch noch die Funktion der Mutter einnehmen. Weiter verriet er, dass seine Söhne natürlich weinen dürfen, wenn sie stürzen.

Die Äusserungen sorgten für einen kurzen Moment der Stille. War sich der Host bewusst, dass er mit seinem Vorgehen Neuland betritt?

Gegenüber Blick sagt der Ex-USA-Korrespondent: «Mir ist bewusst, dass meine Rolle jene des Moderators ist. Aber weil die Diskussionsteilnehmer zum Teil sehr offen ihre Emotionen zeigten, war ich auch selber bereit, Persönliches preiszugeben. Insofern sind diese Äusserungen von mir in diesem Rahmen eher als Ausnahme zu betrachten.»

Der Hintergrund ist tragisch: Düggelis Frau Jolanda verstarb vorletztes Jahr 38-jährig an Krebs. Aus diesem Grund gab er nach kurzer Zeit seinen Job als Kommunikationschef von Bundesrat Ignazio Cassis (63) wieder ab und kehrte zu SRF zurück. Mit seinem Auftritt vom Dienstag wird er in Erinnerung bleiben.

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