Masken und Massentests
So kämpfen Schulen gegen das Virus

Im Kampf gegen die ansteckendere Virusmutation setzen die Schulen auf verschiedene Strategien. Im Kanton Graubünden wird jetzt auch in den Klassenzimmern getestet.
Publiziert: 24.01.2021 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2021 um 17:35 Uhr
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Die Lage an den Schulen spitzt sich zu. In den vergangenen Tagen haben deshalb diverse Kantone ihre Schutzmassnahmen verschärft.
Foto: Keystone
Fabian Eberhard und Dana Liechti

Die Lage an den Schweizer Schulen spitzt sich zu. Zahlreiche Klassen sind wegen der ansteckenderen Virusmutation in Quarantäne.

Bund und Kantone wollen komplette Schulschliessungen allerdings weiterhin möglichst verhindern – insbesondere auf Primar­stufe. In den letzten Tagen haben deshalb diverse Kantone ihre Schutzmassnahmen verschärft.

So müssen neu etwa in Zürich, Solothurn und Basel-Landschaft auch Primarschülerinnen und ­Primarschüler Masken tragen. In ­Zürich schon ab der vierten Klasse, in Solothurn ab der fünften. In ­Basellandschaft ab zehn Jahren – dort werden die Masken gratis abgegeben: Der Kanton übernimmt die Beschaffung und Kosten der ersten Ration Masken, danach sind die Gemeinden zuständig.

Mit der Massnahme wollen die Kantone Ansteckungen in den Schulen vermeiden – aber im Falle von Verdachtsfällen auch verhindern, dass komplette Schulen in Quarantäne gehen müssen.

Übertragungsketten frühzeitig unterbrechen

Einen anderen Weg geht Graubünden. Um Schulschliessungen zu umgehen, setzt der Kanton auf PCR-Speicheltests in den Schulen. Erste Testungen starteten bereits vorgestern Freitag. Ziel ist es, bald wöchentlich freiwillige Tests durchzuführen – auf allen Stufen, für Lehrpersonen und Schüler. «Die Speicheltests werden jeweils an einem bestimmten Wochentag in den normalen Schulablauf integriert, sie dauern rund zehn Minuten pro Klasse», ­erklärt Daniel Camenisch von der Bündner Kommunikationsstelle Coronavirus.

Mit den Tests sollen Übertragungsketten frühzeitig unterbrochen und Personen, die das Virus unbemerkt in sich tragen, isoliert werden. «Die Massentests erhöhen den Schutz für jene Primarschüler, die keine Maske tragen – und für die Lehrpersonen», sagt Laura Lutz, Präsidentin des Verbands Lehrpersonen Graubünden. Die Kinder würden die Tests nicht als Einschnitt empfinden. «Einmal pro Woche ins Röhrchen spucken tut nicht weh.» Daniel Camenisch plädiert darum dafür, dass auch andere Kantone dem Bündner ­Modell folgen.

Tatsächlich könnte das bald der Fall sein: Die Kantone sollen an ­Orten mit erhöhtem Übertragungs­risiko – darunter namentlich Schulen – präventiv oder zur Früherkennung von Ausbrüchen regelmässige Tests verordnen können. Die Kosten dafür soll der Bund übernehmen. Ein entsprechender Vorschlag vom Bundesamt für Gesundheit liegt derzeit den Kantonen zur Konsultation vor. Am Mittwoch wird der Gesamtbundesrat darüber befinden.

Massentests sind wirkungsvolle Mittel

Die oberste Lehrerin Dagmar Rösler glaubt, dass sich der Bündner Weg bewähren könnte. «Allerdings wird die Organisation in grossen Schulen wohl eine grosse logis­tische Herausforderung werden, sollten die Massentests wirklich grossflächig eingeführt werden.»

Dass diese ein wirkungsvolles Mittel sind, um asymptomatische Personen zu finden, zeigt ein ak­tuelles Beispiel aus dem Kanton Zürich. Nachdem einzelne Schü­lerinnen und Lehrer an einer Volketswiler Schule positiv getestet wurden, verordnete das Contact Tracing ­einen Massentest für das gesamte Schulhaus. Sieben Prozent der Tests fielen dabei positiv aus, neun von 24 Klassen wurden in Quarantäne geschickt.

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