«Es ist wie eine neue Beziehung»
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Paar fand 2021 wieder zusammen:«Es ist wie eine neue Beziehung»

Ludivine Chappuis (25) und Bastien Delacoste (26)
«Können wir uns treffen?», schrieb er ein Jahr nach der Trennung

Fast drei Jahre waren Ludivine Chappuis und Bastien Delacoste ein Paar, dann kam 2020 der Corona-Lockdown. Er trennte sich von ihr – und merkte nach einem Jahr, dass sie ihm fehlt. Vor drei Monaten wagten sie einen Neustart.
Publiziert: 27.12.2021 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2021 um 16:25 Uhr
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Ludivine Chappuis (25) und Bastien Delacoste (26) waren fast drei Jahre ein Paar.
Foto: ANDREA SOLTERMANN
Karin A. Wenger (Text), Andrea Soltermann (Bilder)

Ludivine Chappuis (25) weiss noch ganz genau, wann sie und Bastien Delacoste (26) sich zum ersten Mal küssten. «Das war am 24. November 2017, etwa um zwei Uhr morgens, bei dir in der Studentenbude», sagt sie. Er grinst, Daten könne er sich keine merken, aber an den Moment erinnere er sich gut.

Auch einen zweiten Moment vergessen die beiden nie. Ende September 2021 tippte er mit nervösen Fingern: «Wärst du einverstanden, dass wir uns treffen?» Ludivine sass gerade in einer Sitzung bei der Arbeit, als sie die Nachricht erhielt. «Ich war so schockiert, dass ich aufhörte zu reden», sagt sie. Ein Jahr lang hatten sie keinen Kontakt.

Das Paar lernte sich in einer Bar in Siders VS kennen, beide studierten dort Tourismus und waren mit Kollegen unterwegs. Er organisierte Sportanlässe an der Fachhochschule, und sie sagte ihm, ein Volleyballturnier fände sie cool. Ludi, wie er sie nennt, gefiel ihm sofort. Kurz darauf spielten sie Bälle übers Netz, und schrieben sich über Whatsapp manchmal bis um vier Uhr morgens. Dann der erste Kuss. Und nur einen Monat später der erste Abschied.

Zuerst New York, dann Kanada

Ludivine stieg ins Flugzeug nach New York (USA) für ein einjähriges Praktikum. Sie lebten in unterschiedlichen Zeitzonen, was beide schwierig fanden. Unbeschwert dagegen waren die Besuche, jedes Mal wie Ferien, die Beziehung kannte keinen monotonen Alltag.

Neustart!

2021 – das Jahr zwei der Pandemie. Nach der ersten grossen Verunsicherung im Jahr zuvor, als wir alle versuchten, das Beste aus der schlechten Situation zu machen, begannen 2021 die Umbrüche. Viele veränderten ihr Leben, wurden Eltern, verliessen den langjährigen Job, zogen in eine neue Wohnung.

Blick zeigt zum Jahresende Menschen, für die 2021 einen Neustart bedeutete. Fünf Tage, fünf Themen: Liebe, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Haustiere.

2021 – das Jahr zwei der Pandemie. Nach der ersten grossen Verunsicherung im Jahr zuvor, als wir alle versuchten, das Beste aus der schlechten Situation zu machen, begannen 2021 die Umbrüche. Viele veränderten ihr Leben, wurden Eltern, verliessen den langjährigen Job, zogen in eine neue Wohnung.

Blick zeigt zum Jahresende Menschen, für die 2021 einen Neustart bedeutete. Fünf Tage, fünf Themen: Liebe, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Haustiere.

Ein Jahr später flog sie direkt nach Kanada. Denn Bastien begann dort das fürs Studium obligatorische Praktikum. Anstatt in verschiedenen Zeitzonen lebten sie nun gemeinsam auf wenigen Quadratmeter Wohnung. «Mir fehlten meine Familie und die Freundinnen, ich fühlte mich allein», sagt Ludivine. «Ich setzte ihn unter Druck, weil ich wollte, dass wir immer zusammen sind.» – «Wir verstanden damals nicht ganz, was der andere brauchte. Aus dieser Zeit lernten wir, besser miteinander zu kommunizieren», sagt Bastien.

Zurück in der Schweiz, gegen Ende 2019, wohnten beide wieder bei den Eltern. Kurz darauf begann die Corona-Pandemie. Bastien absolvierte den Zivildienst in einem Altersheim, er sollte möglichst wenige Personen treffen. Als sie sich im Sommer wieder öfter sahen, fühlte er sich unwohl. «Meine Gefühle für Ludi wurden kleiner, das machte mir Angst», sagt er. Genau erklären kann er es bis heute nicht. Mitte August 2020 sagte er ihr: «Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.»

Er vermisste sie

Die ersten Monate nach der Trennung weinte Ludivine oft. Dann begann für sie ein persönlicher Neustart. Sie fokussierte sich auf sich selbst und ihre Freundinnen. Sie verreiste, fing wieder an zu tanzen. «Es tat mir gut, alleine zu sein. Eigentlich war das eines der besten Jahre meines Lebens», sagt sie.

Bastien ging oft mit Kollegen weg, feierte, traf sich mit Frauen. Oberflächliche Kontakte, sagt er. «Irgendwann fühlte ich, dass mir etwas fehlt. Und dann merkte ich, dass dieses etwas eine Person ist.» Auf Instagram sah er Fotos von Ludivine, sie sah glücklich aus. Er wollte sie sehen, zögerte aber, weil er sich sicher sein wollte. Als er ihr schrieb, wäre sie eigentlich bereit gewesen, jemand Neues kennenzulernen. Doch seine Nachricht schmeichelte ihr.

Als seine Ex-Freundin in der Bar auf ihn zukam, war Bastien nervös. Und er merkte: Sie hat sich verändert. Sie wirkte entspannt, strahlte Selbstsicherheit aus. Sie fühlte sich sofort wohl mit ihm. «Zwischen uns ist eine Verbundenheit, die ich nicht beschreiben kann», sagt sie.

Es brauchte drei Treffen, bis sie wusste, dass sie Bastien nochmals eine Chance gibt. Ludivine: «Am ersten Abend war das für mich noch nicht klar.» Bastien: «Ich musste mich erst noch beweisen.» – «Du bist immer noch in der Probezeit», sagt Ludivine und lacht.

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