Video zeigt Putin im Publikum von Dzhioewa-Auftritt
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Auftritt auf Halbinsel Krim:Video zeigt Putin im Publikum von Dzhioewa-Auftritt

Kritik am Opernhaus Zürich
Auch Netrebko-Ersatz soll Putin-Freundin sein

Das Opernhaus Zürich beugte sich dem Druck und sagte Anfang März die geplanten Auftritte mit der Putin-nahen Operndiva Anna Netrebko ab. Nun wird Kritik laut, dass auch die eingesprungene Sängerin Veronika Dzhioewa eine Putin-Freundin sei.
Publiziert: 29.03.2022 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2022 um 19:14 Uhr
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Kritiker sagen nun auch der eingesprungenen Opernsängerin Veronika Dzhioewa Sympathien für Putin (4. v. r.) nach. Auf dem Bild sieht man die Sängerin vor rund fünf Jahren bei einem Auftritt mit Putin.
Foto: Screenshotnovat.nsk.ru
Ramona Schelbert

Eigentlich hätte Star-Sopranistin Anna Netrebko am Dienstagabend ihren Auftritt als Lady Macbeth im Opernhaus Zürich. Nach dem Einmarsch der Russen wurde aber Kritik an der Star-Sängerin laut. Denn Netrebko (50) ist als Putin-Freundin bekannt. Anfang März entscheidet das Opernhaus zusammen mit Netrebko, dass im Moment keine Zusammenarbeit möglich ist.

Darum springt Veronika Dzhioewa (43) für Netrebko ein, eine Sopranistin mit russischer Herkunft. Das Opernhaus hat sie vor mehreren Jahren für die Rolle der Lady Macbeth engagiert. Mittlerweile ist die Sopranistin seit zwei Jahren im Einsatz beim Zürcher Opernhaus. Jetzt aber werden Kritiken laut, dass die 43-jährige Sängerin ebenfalls eine Putin-Freundin ist – wie schon Anna Netrebko.

Kritisiert wird die Sängerin von Yevgeniy Protsyuk, Präsident des ukrainischen Vereins der Zentral- und Ostschweiz. Er schätze es sehr, dass das Opernhaus die Putin nahe Sopranistin Netrebko «kurzfristig ersetzt» habe, sagt er zu Blick. Mit der eingesprungenen Veronika Dzhioewa seien sie aber nicht zufrieden.

Opernhaus weiss von Fotos mit Putin

«Unzählige Fotos und Videos zeigen sie mit dem Kriegsverbrecher Putin und anderen russischen Oligarchen, auch schon nach der Krim-Annexion, sowie von Auftritten auf der besetzten Krim Halbinsel», meint Protsyuk. Seine Argumente stützt er mit Fotos, auf denen Dzhieowa mit Putin nach einem Konzert posiert. Bisher existiert kein öffentliches Statement von der Sängerin gegen den Krieg und gegen Putin – auch dies kritisiert Protsyuk.

Das Opernhaus hat Kenntnis von Fotos, auf denen die Sängerin mit Wladimir Putin posiert. Man habe darum das Gespräch mit der Sängerin gesucht. «Die Künstlerin hat uns versichert, dass es sich dabei um eine zufällige und ungeplante Aufnahme am Rande eines Konzertes vor fünf Jahren handelte, bei dem der russische Machthaber zu Gast war», teilt Sprecherin Bettina Auge mit.

Aber warum hat man dies vonseiten des Opernhauses nicht proaktiv kommuniziert? Auf Anfrage von Blick heisst es: «Nicht jeder fühlt sich imstande, öffentliche Aussagen gegen den totalitären Machthaber Putin zu veröffentlichen, weil eine solche Aussage unter Umständen der Person selbst oder ihren Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen in Russland erheblichen Schaden zufügen könnte.»

Heisst im Klartext: Dzhioewa traut sich derzeit nicht, sich öffentlich gegen Putin zu stellen. Und das Opernhaus sieht kein Problem beim Auftritt. Darum findet dieser wie geplant statt. Am Dienstag und Freitag steht Dzhioewa noch einmal in der Rolle der Lady Macbeth auf der Bühne des Zürcher Opernhauses.

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