Dank den über 90 ansässigen Vereinen gibt es in der Agglo-Gemeinde Dietikon ZH ein grosses Freizeitangebot. Um so schlimmer trifft die Pandemie die Stadt im Limmattal. «Auf einen Schlag durften wir nichts mehr machen, was einen Verein ausmacht», sagt Pascal Stüssi (44), Präsident des Kartells der Ortsvereine Dietikon ZH. «Wir rotierten Tag und Nacht, um Lösungen zu finden.»
Während des Lockdowns im letzten Jahr war darum für das Kartell der Ortsvereine auch die intensivste Zeit. «Es kamen hauptsächlich Fragen, wie es überhaupt weitergeht. Nicht nur das gesellige Zusammensein fehlte den Mitgliedern ziemlich schnell, auch die Treffen der Vereinsleitung mussten neu erfunden werden. Der digitale Entwicklungsschub war schliesslich die Rettung», sagt Stüssi.
Woher das Geld nehmen?
«Auch finanziell wurde es ziemlich schnell schwierig», so der Chef vom Vereinskartell. «Vereine finanzieren sich hauptsächlich an Anlässen. Chilbis, Dorffest, Sponsorenläufen. Nichts war möglich.» Die Vereine mussten schnell kreative Lösungen suchen. Und trotzdem: Für zehn der insgesamt 90 Dietiker Vereine bedeutete die Corona-Zeit das Ende. So löste sich etwa ein Italien-Verein auf. Vereinstypisch aber kam es zu einem finalen solidarischen Akt: Mit dem Vereinskässeli kauften sie ein Beatmungsgerät und spendeten es an ein Spital in Italien.
Für Pascal Stüssi hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig Vereine für die Gesellschaft sind. Er sagt: «Es sind zwar zehn Vereine verschwunden, es sind aber auch acht neue entstanden.»