Box-Lizenz für Brian Keller – Dachverband ist skeptisch
«Gut dreinschlagen reicht noch lange nicht»

Ex-Häftling Brian Keller will Profiboxer werden. Der Dachverband Swiss Boxing ist im Dilemma.
Publiziert: 23.11.2024 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2024 um 19:52 Uhr
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Brian Keller will Box-Champion werden.
Foto: Instagram/brian_nr1

Auf einen Blick

  • Brian Keller will Box-Champion werden, dafür braucht er eine Profilizenz
  • Der Dachverband Swiss Boxing ist jedoch skeptisch
  • Brian Keller zeigt sich enttäuscht, kämpft aber weiter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Brian Keller (29): Gewalttäter, Ex-Häftling – und bald Boxprofi? Der bekannteste Straftäter der Schweiz ist wieder mal in Freiheit. Jetzt arbeitet er an einer beruflichen Zukunft im Kampfsport.

Beim Boxen könne er sich von seiner Wut und seinem Schmerz befreien, sagt er: «Ich will damit Geld verdienen.»

Brian Keller ist enttäuscht

Nun aber droht sein Traum zu platzen. Für eine Boxkarriere braucht Brian Keller eine Profilizenz. Blick weiss: Mehrere Klubs haben beim Schweizer Dachverband Swiss Boxing informell nachgefragt, ob Brian Keller eine Lizenz erhalten könnte. Daraufhin signalisierte Swiss Boxing den Klubs, seine Chancen stünden nicht allzu gut.

Das hat auch Brian Keller mitbekommen. In einem Video auf Tiktok sagte er am Mittwoch: «Es gibt wieder mal enttäuschende Nachrichten. Die Schweiz will mir keine Boxlizenz geben.»

Ganz richtig ist das nicht. Einen offiziellen Entscheid hat der Verband noch nicht gefällt. Bisher ist bei Swiss Boxing kein Gesuch für Brian Kellers Profilizenz eingegangen.

Trotzdem wagt sich Fabian Guggenheim aus der Deckung. Er ist langjähriges Mitglied von Swiss Boxing und Präsident der Ethikkommission des Verbandes: «Swiss Boxing stellt keine Profilizenzen an Boxer aus, die noch keine Amateurkämpfe bestritten haben», sagt er. Weil Brian Keller wegen Körperverletzung verurteilt wurde, müsste der Fall zudem vor die Disziplinarkommission des Verbandes.

Wird Brian Keller je mit Boxen Geld verdienen?

Guggenheim sieht Swiss Boxing im Dilemma: «Verweigern wir die Lizenz, heisst es, wir würden der Rehabilitation von Brian im Weg stehen. Geben wir ihm die Lizenz und es passiert etwas, sind wir dafür mitverantwortlich.»

Boxen sei ein gefährlicher Sport. «Wenn jemand wie Brian gut dreinschlagen kann, reicht das noch lange nicht, um erfolgreich zu sein», so Guggenheim. Dann folgt ein Schlag in die Magengrube: «Dass Brian mit Profiboxen in der Schweiz seinen Lebensunterhalt verdienen kann, ist utopisch.» Guggenbühl betont, dass dies seine persönliche Meinung sei und nicht diejenige von Swiss Boxing.

Dass Brian Keller sich dadurch von seinen Plänen abhalten lässt, ist unwahrscheinlich. Er will schon lange Box-Champion werden. Dafür trainiert er täglich. «Brian wird noch vor dem Sommer ready für einen Boxkampf sein», sagte sein ehemaliger Trainer Nate Olajide Fucito Anfang Jahr zu «20 Minuten». Wenig später wurde Brian Keller verhaftet – einmal mehr. Er hatte einem verfeindeten Tiktoker das Jochbein gebrochen.

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