Darum gehts
- Swisswool stoppt Annahme von Schafwolle, Lager sind voll
- Wolle ist unbeliebtes Nebenprodukt, Schafzüchter verdienen mit Fleisch und Milch
- Bis zu 80 Tonnen Schafwolle müssen diesen Frühling kostenpflichtig entsorgt werden
Eigentlich ist es ja eine gute Nachricht: Die Firma Swisswool in Buchs SG hat jede Menge Wolle. Die Lager sind voll. 400 Tonnen! Mehr geht nicht.
Doch gleichzeitig ist eine Hiobsbotschaft für Schafzüchter in der Schweiz. «Es gibt kein anderes Unternehmen, das Wolle im grossen Stil entgegennimmt und bar dafür bezahlt», sagt Matthias Rüesch, Geschäftsleiter des St. Galler Schafzuchtverbands, zu SRF.
Und ausgerechnet jetzt kommt für viele Züchter die Zeit, um die Schafe zu scheren. Mindestens einmal im Jahr muss das gemacht werden – aus tierschutzrechtlichen Gründen. Viel Geld kommt dabei nicht für die Bauern rum. Darum sind die Züchter froh, wenn sie die Wolle bei Swisswool abgeben können. Unkompliziert, schnell, wenig Kosten.
«Würden Wollsammlungen wie in den letzten 14 Jahren durchführen»
Doch diese Option fällt dieses Jahr weg. Die Lager sind voll. Und jetzt? Bis zu 80 Tonnen Wolle ist laut SRF betroffen. Der grösste Teil dürfte im Müll landen. Denn die Wolle so lange zu lagern, bis die Bestände bei Swisswool wieder leerer sind, ist mit Kosten verbunden. Und das lohne sich nicht.
Swisswool-Geschäftsführer Friedrich Baur bedauert die aktuelle Situation. «Wir würden die Wollsammlungen wie in den letzten 14 Jahren gerne durchführen.» Es sei aber einfach nicht möglich. Wolle sei zu wenig gefragt. Darum kommt es jetzt zu dem Stau. Bis Herbst wolle man die Situation aber klären. Dann könnten Züchter die Wolle wieder abgeben. Wie viel, ist aber noch unklar.