Kantonspolizei ist alarmiert
Impfgegner wollen Thurgauer Impfbus-Premiere stören

Am Donnerstag startet der Thurgauer Impfbus. Nur: Radikale Impfgegner haben vorab zu Störaktionen aufgerufen. Die Kantonspolizei Thurgau nimmt die Aufrufe ernst.
Publiziert: 02.09.2021 um 16:24 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2021 um 17:04 Uhr
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Heute ist im Kanton Thurgau Impfbus-Premiere (Symbolbild). Im Internet wurde bereits zu Störaktionen aufgerufen.
Foto: keystone-sda.ch
Michael Sahli

Die Impfbusse sind im Visier radikaler Impfgegner. Erst vor zwei Wochen wurde die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (44) bei der Einweihung der Zürcher Impfbusse in Gossau ZH mit Apfelschorle übergossen (Blick berichtete). Am Donnerstagnachmittag startet im Kanton Thurgau der Impfbus. In Diessenhofen TG soll das mobile Impfteam für ein «niederschwelliges Angebot» sorgen, heisst es auf der Homepage des Kantons. Nur: Impfgegner haben schon zu Störaktionen aufgerufen.

Auf der Skeptiker-Plattform Telegram wird der Aufruf rege geteilt: «Wir Eltern aus dem Thurgau brauchen dringend Hilfe», steht da. Man suche «Gleichgesinnte, die an folgenden Daten und Uhrzeiten mit uns hinstehen und die 12-Plus-Kids vor dem Impfbus beschützen.»

«Die Kantonspolizei Thurgau hat ein Dispositiv erstellt.»

Darunter stehen Daten und Orte, an denen der Thurgauer Impfbus haltmacht. «Jeder ist in der Pflicht», heizt der Absender weiter an. Der Text ist ein nur leicht verklausulierter Aufruf, die mobilen Impfteams bei der Arbeit zu stören.

Bei der Thurgauer Kantonspolizei ist der Aufruf bekannt. Und er wird ernstgenommen. Man gehe davon aus, dass beim Impfbus-Start am Donnerstag tatsächlich Impfablehner aufmarschieren, heisst es von der Pressestelle. «Die Kantonspolizei Thurgau hat ein Dispositiv erstellt.» Heisst im Klartext: Die Thurgauer Kantonspolizei hat ein Auge auf den Bus.

Detaillierte Angaben könne man aus einsatztaktischen Gründen nicht machen, heisst es weiter. Aber: «Die Kantonspolizei Thurgau ist vorbereitet, sollte es zu Konflikten kommen.»

«Begleittross, von Leuten, die nicht einverstanden sind.»

Bei den Zürcher Impfbussen hat man sich seit dem Apfelschorle-Vorfall schon daran gewöhnt, unter Protest zu arbeiten, wie Projektleiter Joel Meier (48) am Sonntag zu Blick sagte: «Wir haben einen Begleittross von Leuten, die nicht einverstanden sind.» Man versuche jedoch, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen und sich anständig zu begegnen.

Bei den Verantwortlichen der Thurgauer Impfbusse will man sich vor Beginn der Impfaktion nicht äussern.

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