Auf einen Blick
- Walliser Amateurkicker Jakov Jelkic tot aufgefunden, vermutlich ein Unfall
- Familie beschreibt ihn als positiv, hilfsbereit und sportbegeistert
- Der 24-jährige Jelkic war mit Fussballmannschaft auf Teamausflug in Alicante
Der Walliser Amateurfussballer Jakov Jelkic (†24) ist tot. Seine Leiche wurde im Hafen von Alicante gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei seinem Tod um einen Unfall handelt. Der junge Mann galt seit Samstagmorgen als vermisst. Er war mit seiner Fussballmannschaft auf einem Teamausflug im spanischen Alicante.
Die traurige Nachricht erhielt seine Familie in der Schweiz am Montagabend. Seine ältere Schwester Janja Jelkic (29) aus Bitsch VS sagte am Dienstagmorgen unter Tränen zu Blick: «Mein Papa hat uns informiert. Er ist zusammen mit der Freundin von Jakov am Montagvormittag nach Alicante gereist, um nach ihm zu suchen. Sein Tod hat uns gebrochen!»
Schwierigkeiten als Chance gesehen
Über ihren Bruder sagt Janja Jelkic: «Er war etwas ganz Besonderes. Ich habe ihn immer gefragt: Bist du eigentlich jemals traurig? Hast du jemals schlechte Tage?» Jakov sei stets entspannt durch die Welt gegangen und habe Schwierigkeiten als Chance gesehen. «Ich war die besorgte Dramaqueen und er der Chiller. Er meinte immer: Wir geben nicht auf. Lass es uns doch von der anderen Seite betrachten.»
Auch sei Jakov ein sehr hilfsbereiter und liebevoller Mensch gewesen: «Er war stets für alle da. Familie, Freunde und Fremde. Man konnte sich auf ihn verlassen.» So sei er auch immer pünktlich gewesen und hätte sich jeweils von sich aus gemeldet.
Sportbegeisterte Familie
Laut Janja Jelkic standen sich die Geschwister nahe, obwohl Jakov vor einigen Jahren nach Freiburg gezogen war. «Wir haben viel gemeinsam unternommen, auch als Familie», sagt die Schwester. «Und als mein Sohn auf die Welt kam, wurde unsere Beziehung noch stärker. Jakov besuchte uns regelmässig. Er wollte den Kleinen unbedingt sehen. Er war auch dessen Taufpate im November 2024.»
Was die Familie teilt: die Begeisterung für Sport. «Wir sind alle sehr aktiv, doch keiner kommt an Jakov ran. Er feierte viele Sportarten und war Fan von verschiedenen Sportlern, so etwa von Luka Modric, Lionel Messi oder auch von Conor McGregor», sagt die Schwester lachend. «Er ist manchmal um zwei Uhr nachts aufgestanden, um Formel 1 zu schauen. Etwas, das ich nie verstanden habe!» Auch als es Kroatien – das Ursprungsland der Familie – an der Handball-Weltmeisterschaft knapp ins Final schaffte, habe Jakov sie angerufen. «Er meinte: Schwester, hattest du auch einen Herzinfarkt?», erinnert Janja Jelkic sich. «Er war genervt, weil wir alle so lange wie auf Nadeln sitzen mussten, um den Einzug ins Final zu feiern.»
Weiter sagt Janja Jelkic: «Jakov wusste schon als Kind, was er will: Fussball spielen. Und nun ist ihm das jetzt während dieses Ausflugs mit der Fussballmannschaft zum Verhängnis geworden.» Die Schwester bricht in Tränen aus.
Jacke im Club verloren
Der Hobbykicker reiste am Freitag mit seinem Team vom FC Granges-Paccot nach Alicante. Von dort aus meldete er sich am Nachmittag noch bei seinen Eltern.
Am Abend feierte das Team in einer Disco. Dort kam laut der Schwester Jakovs Jacke weg. Gemeinsam mit einem Freund habe er nach dieser gesucht – doch die beiden verloren sich aus den Augen. Gegen 3.30 Uhr sollen die Kameras Jakov in der Nähe des Hotels eingefangen haben. Zu diesem Zeitpunkt schrieb er seiner Freundin: «Mir geht es gut.»
Auch Social-Media-Suche gestartet
Am nächsten Morgen bemerkten seine Teamkollegen aber, dass Jakov fehlt. Sie besorgten sich einen Schlüssel zu seinem Zimmer – doch dieses war leer. Die Fussballer suchten nach Jakov, konnten ihn aber nirgends finden. Also alarmierten sie die Polizei. Sie sollen den Beamten erklärt haben, Jakov sei nie «ohne Vorwarnung» gegangen. «Wir befürchten, dass ihm etwas Schlimmes passiert ist.»
Janja Jelkic startete aus der Schweiz eine Suchaktion: Auf Instagram und anderen Social-Media-Plattformen teilte die Schwester eine Vermisstenmeldung. Diese ging schnell viral. «Einige Influencer haben meinen Post bereits geteilt», sagte Janja Jelkic noch am Montagmorgen zu Blick. Da galt ihr Bruder noch als vermisst – und jetzt die traurige Gewissheit.
Bereits im Verlauf des Montags berichteten spanische Medien, dass der junge Mann tot im Hafen von Alicante gefunden worden sei. Taucher der Guardia Civil brachten seinen Leichnam kurz nach 18.30 Uhr an Land.
Die Familie werde nun seine Rückführung in die Schweiz organisieren, wo Jakov beerdigt werden soll. Vor allem die Schweizer Behörden – allen voran die Polizei – sei der Familie eine grosse Hilfe. Janja Jelkic: «Schweren Herzens müssen wir uns jetzt leider von unserem Jakov verabschieden.»