Italien wegen Tropenkrankheit alarmiert
Kommt jetzt das Dengue-Fieber in die Schweiz?

In Italien häufen sich die Fälle von Dengue-Fieber. Wie sieht die Lage in der Schweiz aus? Blick hat beim BAG nachgefragt und liefert dir die wichtigsten Antworten rund um das tropische Mücken-Virus.
Publiziert: 01.09.2023 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2023 um 12:02 Uhr
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Das Tropenvirus Dengue-Fieber wird von der ägyptischen und der asiatischen Tigermücke (Bild) übertragen.
Foto: BAA_2014_07_16
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Janik LeuenbergerRingier Journalistenschüler

Hohes Fieber, Gliederschmerzen und Schüttelfrost: Nicht gerade das, was man sich in den Badeferien im Sommer wünscht. Für immer mehr Touristen werden diese Symptome jedoch Realität – sie haben sich mit dem Dengue-Fieber angesteckt.

Während das Fieber früher vorwiegend in tropischen Destinationen heimisch war, häufen sich die Fälle mittlerweile auch an den Mittelmeer-Stränden in Italien. Doch wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Blick hat beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) nachgefragt.

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Was ist das Dengue Fieber?

Das Tropenvirus Dengue-Fieber wird von der ägyptischen und der asiatischen Tigermücke übertragen. Symptome sind unter anderem hohes Fieber, Gliederschmerzen, Hautausschläge und Schüttelfrost. In schweren Fällen kann es zum Dengue-Schock kommen, der mitunter zum Tode führen kann. Gegen Dengue gibt es keine Medikamente. Man kann nur die Symptome bekämpfen, beispielsweise mit Fiebersenkern.

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Ist das Dengue-Fieber bereits in der Schweiz?

Tatsächlich wurden laut BAG bereits Fälle in der Schweiz gemeldet. Bei diesen handelt es sich jedoch ausschliesslich um Personen, die sich im Ausland ansteckten – beispielsweise in den Ferien. Ansteckungen in der Schweiz sind bisher keine bekannt.

In letzter Zeit wurden in der Schweiz mehr Fälle von Auslands-Ansteckungen gemeldet. Laut BAG sei der Anstieg auf den zunehmenden Reiseverkehr zurückzuführen. Die Einreisezahlen hätten sich nach der Pandemie wieder erholt, somit gäbe es auch mehr Fälle.

Asiatische Tigermücke verbreitet sich in der Schweiz
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Sie überträgt Krankheiten:Asiatische Tigermücke verbreitet sich in der Schweiz
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Wo wurde die Mücke, die das Dengue-Fieber überträgt, in der Schweiz gesehen?

Die asiatische Tigermücke wurde in der Schweiz erstmals 2003 im Süd-Tessin gesichtet. Ursprünglich stammt das Insekt aus Südostasien. Seit der ersten Sichtung hat sie sich stetig ausgebreitet und ist mittlerweile in verschiedenen Gebieten des Tessins anzutreffen. Vereinzelt seien Tigermücken auch in anderen Gebieten gefunden worden, schreibt das BAG.

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Wird das Dengue-Virus in der Schweiz künftig zur Normalität?

«Während es in den letzten Jahren in Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien zu lokalen Übertragungen gekommen ist, wurden im Jahr 2023 in Europa bisher nur vier Fälle in Italien und zwei Fälle in Frankreich gemeldet», schreibt das BAG auf Anfrage. Es sind also dieses Jahr weniger Länder getroffen gewesen. Die Häufigkeit des Fiebers habe in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, vor allem in Nord- und Südamerika, Südostasien und dem westlichen Pazifik.

Die Tigermücke werde so gut überwacht, da ein langfristiges Risiko zur Übertragung von Krankheiten bestehe. Ausserdem seien die Blutsauger «äusserst lästig». Wann sich zum ersten Mal eine Person in der Schweiz infiziert, kann das BAG zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

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Wie kann man sich gegen das Virus schützen?

Der beste Schutz vor dem Virus ist, sich nicht von der Tigermücke stechen zu lassen. Hier empfiehlt das BAG helle, lange und nicht zu enge Kleidung. Auch Mückenschutzmittel helfen, die lästigen Plagegeister von sich fernzuhalten. Weitere Tipps findest du im Video.

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