Ganze acht Mal wurde ein Autofahrer (26) im Juli 2020 auf der Seestrasse in Männedorf ZH geblitzt – innerhalb von nur wenigen Tagen, immer vom selben mobilen Radar. Der Mann war mit einer Geschwindigkeit von mindestens 85 Kilometer pro Stunde unterwegs. Gemäss Anklageschrift könnte er jeweils mit rund 100 Kilometer pro Stunde unterwegs gewesen sein. Erlaubt wären maximal 60 km/h gewesen.
Der aus der Region stammende Schweizer musste sich deshalb am Mittwoch vor dem Bezirksgericht Meilen ZH verantworten. Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, war der Mann vollumfänglich geständig. Er wurde zu einer Freiheitsstrafe von 12 Monaten sowie zu einer Busse von 1000 Franken verurteilt.
Kokain am Steuer
Die Richterin wollte vom Mann wissen, was seine Motivation für die schnellen Fahrten war. «Es gab keine», antwortet er, wie die Zeitung weiter schreibt.
Die Anklage legte dem Mann im Zusammenhang mit den rasanten Fahrten noch weitere Taten zur Last. Einmal soll er dabei sein Auto auf die Gegenfahrbahn gelenkt haben. Ein anderes Mal fuhr er bei einem Überholmanöver länger als nötig auf der Gegenfahrbahn. Und: Bevor sich der Mann ins Auto setzte, soll er Kokain genommen haben.
Kein unbeschriebenes Blatt
Die harte Strafe hat zudem auch mit der Vergangenheit des 26-Jährigen zu tun. Bereits 2013 sowie 2015 wurde wegen grober Verletzung der Verkehrsregeln verurteilt.
Dass er 2017 einen hierzulande verbotenen Schlagstock in die Schweiz importierte, wirkte sich ebenfalls negativ auf das Strafmass aus. Die notorische Raserei bereute er vor Gericht. «Ich habe die anderen Verkehrsteilnehmer und mich selber gefährdet.» Er besuche einen Verkehrskundekurs und wolle unbedingt zurück auf die Strasse. Daher werde er versuchen, seinen Führerausweis wieder zu bekommen. (bra)
