Impfzoff bei Vergütung
Ärzte wollen mehr Geld – Bund will vermitteln

Ungleiche Vergütungen sorgen für Impfzoff: Während Apotheken pro Piks 24.50 Franken verrechnen dürfen, erhalten Ärzte ab Juli bloss eine Pauschale 16.50 Franken. Sie fordern nun den Umstieg auf ein anderes Tarifsystem.
Publiziert: 16.05.2021 um 11:46 Uhr
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Die Hausärzte sind sauer.
Foto: Keystone
Sven Zaugg

Die Ärzte sind sauer. Auf das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Krankenkassen und die Kantone. Bereits letzte Woche machte die Nachrichtensendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens publik, dass die Hausärzte ab Juli pro verabreichter Impfdosis nur noch 16.50 Franken erhalten. Bis anhin waren es 24.50. «Besonders stossend ist, dass die Apotheken weiterhin mit 24.50 Franken vergütet werden», sagt Felix Huber, Präsident des Ärztenetzwerks Medix.

Grund für die Ungleichbehandlung ist, dass die Impfpauschalen für Apotheken in einer gesonderten Verordnung des Bundes festgelegt sind. Die Ärztepauschale hingegen ist das Resultat eines Deals zwischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und den Kassen – mit dem Segen des BAG. «Wir durften lediglich von der Seitenlinie zusehen, wie die Kostenträger den Preis festsetzten», kritisiert Charlotte Schweizer vom Ärzteverband FMH.

Kassen spielen Ball dem Bund zu

Laut Schweizer ist die Verabreichung einer Impfdosis erst bei einem Betrag von 56 Franken kostendeckend. Das bestätigt auch Arzt Huber. Er fordert, dass die Impfung künftig via Tarif für ambulante ärztliche Leistungen abgerechnet wird. «Sonst überlegen sich viele Ärzte, einfach nicht mehr zu impfen», sagt Huber.

Die Kassen wiederum spielen den Ball dem Bund zu: «Das Departement des Innern hat entschieden, dass die Abgeltung der Impfungen über eine Pauschale und nicht über den Tarmed erfolgen soll», sagt Manuel Ackermann vom Kassenverband Santésuisse. Ob es dabei bleibt, ist offen. Das BAG teilt mit: Ein anderes Abrechnungssystem sei künftig durchaus möglich. Man suche nun das Gespräch mit den verschiedenen Akteuren.

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