Hochwasser ist am gefährlichsten
Jedes sechste Schweizer Wohnhaus ist Naturgefahren ausgesetzt

Zahlreiche Häuser in der Schweiz liegen in einer von Naturgefahren bedrohten Zone. Dies zeigt eine neue Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Publiziert: 08.04.2025 um 12:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2025 um 22:31 Uhr
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Hochwasser ist die grösste Gefahr für Schweizer Wohnhäuser.
Foto: KEYSTONE/Michael Buholzer

Darum gehts

  • Studie zeigt: Viele Schweizer Wohngebäude sind Naturgefahren ausgesetzt
  • Hochwasser ist die grösste Bedrohung, gefolgt von Rutschungen
  • Fast 50% der Wohngebäude in Glarus sind mindestens einer Naturgefahr ausgesetzt
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Weil ein Bergsturz das Dorf zu verschütten droht, musste Brienz in Graubünden bereits zweimal evakuiert werden. Im Sommer 2024 verloren im Bündner Misox und im Tessiner Maggiatal wegen Unwetter mehrere Menschen ihr Zuhause.

Wie nun eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung der ZKB zeigt, sind potenziell viele Hausbesitzer in der Schweiz von solchen Ereignissen betroffen. Besonders viele sind es im Kanton Glarus: Fast die Hälfte der Wohngebäude ist mindestens einer Naturgefahr ausgesetzt. Dahinter folgen die Kantone Wallis (36 %), Schwyz (30 %), Graubünden (29 %) und St. Gallen (27 %).

Hochwasser ist am gefährlichsten

Die Gefahrenstufe sei zwar meist gering (62 Prozent) oder mittel (34 Prozent). Jedes 125ste Wohngebäude liege jedoch in Zonen mit erheblichen Gefahren, so die Studie. Für die Studie wurde die Bedrohung der Wohngebäude anhand der Gefahrenkarten von 21 Kantonen ausgewertet. Dabei zeigt sich: Hochwasser ist mit Abstand die grösste Bedrohung.

Die zweithäufigste Gefahr sind Rutschungen. Diese bedrohten selbst zahlreiche Wohngebäude im Kanton Basel-Landschaft, einer Region, in der man dies aufgrund der Geländebeschaffenheit nicht vermuten würde. Grund seien die vorherrschenden Ton- und Mergelschichten.

Tessin, Wallis und Neuenburg sind Spitzenreiter

Vor allem sind starke Regenfälle aber in den Bergen problematisch, weil diese neben Überschwemmungen auch Murgängen und Gerölllawinen auslösen können.

Im Tessin liegen vergleichsweise wenige Wohngebäude in gefährdeten Zonen. Wenn sie allerdings in einer solchen liegen, sind sie häufig (46 %) «mittel» oder gar «erheblich» gefährdet. Das heisst, das Ausmass der möglichen Schäden könnte besonders hoch ausfallen. Nur die Kantone Wallis und Neuenburg mit je rund 50 Prozent weisen noch grössere Anteile dieser Gefahrenstufe auf.

Schutzmassnahmen sind zentral

Viele Risiken liessen sich durch Massnahmen an den Gebäuden oder durch Schutzbauten im Gelände, etwa durch Hochwasserschutzdämme, Steinschlagnetze oder Ähnliches verhindern, schrieb die Bank. Diese seien aber mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden. In der Schweiz wird laut ZKB jährlich mehr als eine Milliarde Franken in den Schutz vor Naturgefahren investiert.

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