Ein angebliches Plakat des Bundesamts für Energie sorgt für Furore. Laut dem gefälschten Plakat sollen Personen, die in der Schweiz zu warm heizen, dem Bundesamt gemeldet werden. Alles fake – jetzt ermittelt das Bundesamt für Polizei (Fedpol).
Denn beim Fedpol sind wegen der missbräuchlichen Nutzung des Bundeswappens Anzeigen eingegangen. Das berichtet Radiotelevisione Svizzera (RSI).
«Bund hat mit diesem Aufruf nichts zu tun»
Die auf dem Fake-Plakat angegebene Telefonnummer führt zwar zu einer offiziellen Stelle – zum Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Doch auf seiner Webseite macht das Departement klar, dass man nichts mit dem Plakat zu tun habe. Man grenzt sich ab: «Der Bund hat mit diesem Aufruf nichts zu tun und distanziert sich in aller Form davon. Das Logo und die Telefonnummer des Bundes auf der Darstellung sind missbräuchlich verwendet worden.»
Weder gebe es solche Plakate des Bundes noch entsprechende Aufrufe, schreibt das Uvek weiter. Das falsche Poster wirbt gar mit einer Belohnung über 200 Franken, wenn man Energiesünder verpetze.
Verbindung zu russischer Propaganda
Laut dem SRF haben sogenannte Debunker (deutsch Entlarver) die angebliche Uvek-Kampagne als Fälschung enttarnt. Das Bild des Fake-Plakats sei eine Montage aus zwei Agenturbildern. Das Logo des Bundes und die Telefonnummer des Uvek seien nachträglich eingefügt worden.
Auch wurde eine Verbindung zu russischer Propaganda hergestellt. Das Fake-Plakat sei auf russischen Telegram-Kanälen geteilt worden. «Russia Today» und die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichten vom angeblichen Plakat. Dabei wird jedoch nicht erwähnt, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. (euc)