«Heizt der Nachbar über 19 Grad?»
Fake-Plakat ruft zum Wärme-Petzen auf

Ein Bild eines angeblichen Posters des Bundesamts für Energie sorgt für Furore. Laut dem «Plakat» sollen Personen, die zu warm heizen, dem Bundesamt gemeldet werden. Doch der Aufruf ist gefälscht.
Publiziert: 11.09.2022 um 20:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2022 um 15:29 Uhr
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Dieses angebliche Plakat sorgt für Aufregung.
Foto: Twitter / ALilyBit

Aufgrund der drohenden Energierkrise ruft der Bund die Schweizer Bevölkerung im Winter dazu auf, Energie zu sparen. Wird die Energie ganz knapp, kann der Bundesrat die Schraube weiter anziehen. Dann sind sogar Einschränkungen und Verbote möglich. In Gebäuden, die mit Gas beheizt werden, dürfen dann Innenräume höchstens noch auf 19 Grad gebracht werden – im schlimmsten Fall droht Knast (Blick berichtete). In anderen Medien forderte Bundesrat Parmelin beim Thema «soziale Kontrolle». Der Schritt zum Denunziantentum ist nicht mehr weit.

Nun ist in den sozialen Medien ein Bild aufgetaucht, das für Furore sorgt. Auf dem Bild ist eine Plakatwand mit einem angeblichen Poster zu sehen. Demnach soll der Bund die Bevölkerung dazu aufrufen, Heizsünder zu melden. Auf einem Poster ist eine Frau zu sehen, darunter die Worte: «Heizt der Nachbar die Wohnung über 19 Grad auf? Bitte informieren Sie uns». Darunter findet sich laut «20 Minuten» eine Telefonnummer, die zum Pressedienst des Bundesamts für Energie gehört.

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Urheber noch nicht geklärt

Zudem soll laut dem Plakat eine Belohnung von 200 Franken winken, wenn man Nachbarn meldet, die zu warm heizen. Versehen ist das Poster mit einem offiziellen Logo des Bundesamts.

Nur: Das Poster ist ein Fake. Der Bund habe mit dem Aufruf nichts zu tun und distanziere sich «in aller Form davon», teilt das Energiedepartement «20 Minuten» mit. Das Logo sei missbräuchlich verwendet worden, entsprechende Abklärungen seien im Gang. «Weder gibt es solche Plakate des Bundes noch rufen wir dazu auf, entsprechende Personen anzuschwärzen», so das Departement.

Wer hinter dem Fake steckt, ist noch nicht geklärt. Mittlerweile sind die Bilder des falschen Plakats aber bereits auch in anderen Ländern aufgetaucht. (zis)

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