Grosstante Marion (76) in Boppelsen ZH fast getötet
Swendar N. soll 11½ Jahre in den Knast

Swendar N. (22) hat seine Grosstante, bei der er in Boppelsen ZH wohnte, fast zu Tode geprügelt. Jetzt soll er dafür 11½ Jahre ins Gefängnis.
Publiziert: 23.02.2017 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:55 Uhr
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Swendar N. verletzte seine Grosstante schwer.
Foto: Facebook

Im Februar des letzten Jahres prügelte Swendar N.* (22) seine Grosstante Marion G. (77) in Boppelsen ZH beinahe zu Tode (BLICK berichtete). Heute steht er vor dem Bezirksgericht Dielsdorf. Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe von 11,5 Jahren wegen versuchter vorsätzlicher Tötung.

Die Staatsanwältin sprach von einem «gravierenden Fall». Der Täter, ein Schweizer, der im Ausland geboren und aufgewachsen ist, erscheine zwar als freundliche, höfliche und schüchterne Person, «seine Tat war aber brutal und verwerflich».

Tatsächlich spielte sich am 10. März 2016 in Boppelsen eine richtige Gewaltorgie ab. Der damals 21-jährige Schweizer hatte die Grosstante, mit der er seit einigen Monaten im gleichen Haus lebte, brutal attackiert und fast totgeschlagen. Ein riesen Schock für das Dorf im Zürcher Unterland.

Eine Nachbarin meldete damals der Polizei einen lauten Streit aus der benachbarten Liegenschaft. Eine Polizeipatrouille verschaffte sich Zutritt zum Haus und traf dort auf Swendar N., der Spuren von Blut aufwies. In einem anderen Raum entdeckten die Beamten die schwer verletzte Frau. Swendar N. liess sich widerstandslos festnehmen.

Mit Stein und Flasche auf Kopf geschlagen

Die Seniorin Marion G., die in der Nachbarschaft als schwierig gilt, soll dauernd wütend auf ihren Grossneffen Swendar N. gewesen sein, ihn angeschrien und beleidigt und ihn für einen Schmarotzer gehalten haben. «Er war nicht willkommen und bekam dies auch zu spüren», sagte seine Verteidigerin.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft an Swendar N. sind happig: Er soll seine Grosstante zuerst mit einem zwei Kilogramm schweren Gewichtsstein auf den Hinterkopf geschlagen und danach mit Faustschlägen und Fusstritten auf sie eingeprügelt haben. Danach hat er laut Staatsanwältin «erbarmungslos nachgedoppelt»: Swendar N. verliess den Raum, holte eine volle Flasche Rotwein und schlug sie Marion G. so heftig über den Kopf, dass die Flasche zerbrach.

Anschliessend begrub er die Schwerverletzte unter verschiedenen Gegenständen wie einem Lattenrost, einer Matratze, Decken, Kissen oder Stofftieren, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte.

Für die Staatsanwältin war es deshalb nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass die Frau den Angriff überlebt hat.

Zurzeit sitzt Swendar N. im vorzeitigen Massnahmenvollzug. Das Bezirksgericht wird sein Urteil morgen um 15 Uhr eröffnen. (SDA/fss)

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