Gestern Abend wurde es im beschaulichen Einfamilienquartier in Boppelsen ZH plötzlich laut. Um 19.30 Uhr knallte etwas gegen die Hauswand einer Nachbarin von Marion G. (76). «Die Frau flippt regelmässig aus, so auch gestern Abend», sagt sie zu BLICK.
Genervt ging die Nachbarin vor die Tür und schaute zur Doppelhaushälfte, wo Marion G. zusammen mit ihrem Neffen Swendar N. (21) lebt. «Die Frau schrie wieder wirres Zeug. Dieses Mal ging es mir zu weit, ich rief die Polizei.»
Als die Frau noch einmal hinausschaute, liess der junge Mann gerade alle Storen des Hauses runter. «Danach muss etwas Schlimmes passiert sein. Vorher habe ich Marion noch herum gehen sehen», sagt die Anwohnerin.
«Sie schreit mehrmals pro Woche rum»
Kurz darauf kam die Polizeipatrouille. Wie die Kantonspolizei mitteilt, verschaffte sie sich Zutritt zum Haus und fand zuerst den jungen Mann. Weil der Schweizer Blutspuren aufwies, nahm sie ihn gleich fest.
Bei der Überprüfung der weiteren Räume fanden die Polizisten schliesslich die schwer verletzte Marion G. Die Ambulanz brachte sie ins Spital.
«Der junge Mann wohnt seit dem Herbst hier. Er ist in sich gekehrt, aber sehr nett», beschreibt ihn eine Nachbarin. Er arbeite gelegentlich in Restaurants der Region. Er suche schon lange einen festen Job.
Die Nachbarn fragten sich schon seit Monaten, wie lange der junge Mann die Wutausbrüche der alten Frau noch aushält. «Sie schreit rum und beklagt sich über alles, was ihr gerade in den Sinn kommt. Sie behauptet, dass man ihr den Parkplatz geklaut hat und anderes wirres Zeug. Das passiert mehrmals pro Woche und dauert jeweils mehrere Stunden.»
Laut Polizei sind die Hintergründe der Tat aber noch nicht bekannt. Die Polizei hat Swendar N. noch nicht vernommen.