Zum ersten Mal nachgewiesen
Forscher finden chinesische Qualle im St. Moritzersee

Bei einem Projekt in den Schweizer Alpen sind Wasserproben in zehn Schweizer Bergseen gesammelt worden. Das Ziel des Unterfangens: Umwelt-DNA zu sammeln und die Biodiversität zu bestimmen. In St. Moritz gab es eine Überraschung.
Publiziert: 12.03.2024 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2024 um 11:25 Uhr
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Invasive Art: Pfirsichblüten-Qualle im Luganersee.
Foto: Getty Images/Nature Picture Library

In einer Gewässerprobe vom St. Moritzersee haben Wissenschaftler eine aufsehenerregende Entdeckung gemacht. Bei der Sequenzierung der darin enthaltenen DNA zeigte sich, dass sich in dem Gewässer Quallen befinden! Die Analysen zeigten, dass es sich um eine Süsswasserqualle der Art der Pfirsichblüten-Qualle handelt.

Dies schreibt Noam Yaron in einer Mitteilung zu seinem Projekt, bei dem er das Sammeln von Gewässerproben in zehn Schweizer Bergseen mit einem Triathlon verband. «Wenn wir uns Quallen vorstellen, denken wir oft an die marinen Arten. Die Analysen erbrachten aber den ersten Nachweis einer Süsswasserqualle», schreibt Yaron.

Gefahr für das natürliche Gleichgewicht

Die Pfirsichblüten-Qualle stammt ursprünglich aus dem Yangtze-Fluss in China. In der Grösse unterscheiden sie sich von den bekannten Meeresquallen: Sie werden nur bis zu zwei Zentimeter gross. Die Quallen ernähren sich omnivor. Da sie oft in grossen Mengen auftreten, besteht die Gefahr, dass sie das natürliche Gleichgewicht in der einheimischen Nahrungskette durcheinanderbringen.

Die Entdeckung der Pfirsichblüten-Qualle im St. Moritzersee wurde dank der Analyse von Umwelt-DNA möglich. Yaron: «Jeder Atemzug Luft, jeder Schluck Wasser und jeder Schritt hinterlässt DNA-Spuren von lebenden Organismen.» So könnten vorhandene Organismen ohne direkte Beobachtung identifiziert werden. (noo)

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