Skifahrer (†24) knallt in Wegweiser in Klosters GR – auch Thomas B. verlor hier fast sein Leben
«Ich hatte Glück, meine Überlebenschance lag bei 10 Prozent»

Thomas B. verunfallte vor vier Jahren schwer auf einer Piste in Klosters. Er kollidierte mit einem gepolsterten Wegweiser. Dabei zog er sich massive innere Verletzungen zu. Der Vorfall erinnert an einen noch tragischeren Unfall vom Wochenende.
Publiziert: 06.01.2025 um 19:24 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2025 um 19:29 Uhr
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Im Jahr 2021 musste die Rega Thomas B.* (38) beim Kreuzweglift im Skigebiet von Kloster holen kommen.
Foto: zVg

Auf einen Blick

  • Tödlicher Skiunfall in Klosters GR: 24-Jähriger stirbt nach Kollision
  • Ähnlicher Unfall vor vier Jahren: Thomas B.* (38) überlebte mit schweren Verletzungen
  • Nur eine von zehn Personen überlebt Aortenriss nach einem solchen Unfall
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Martin MeulReporter News

Tragisches Ende eines Skitages im Skigebiet Parsenn Gotschna in Klosters GR. Ein junger Mann verstirbt am Samstagnachmittag kurz nach 14 Uhr nach einem heftigen Crash noch auf der Piste.

Im Bereich der Talstation Kreuzweglift prallt der 24-Jährige auf der Abfahrt in Richtung Schiferbahn in einen Skifahrer. Anschliessend fährt er in eine gepolsterte Hinweistafel. Bewusstlos bleibt der junge Mann liegen. Trotz rascher Rettungsmassnahmen durch den Pistenrettungsdienst Parsenn und ein Team der Rega kann nicht verhindert werden, dass der Deutsche noch vor Ort seinen schweren Verletzungen erliegt. Der zweite am Unfall beteiligte Skifahrer wird leicht verletzt.

Thomas B.* (38) aus dem Kanton St. Gallen kennt den Unfallort bestens. Hier verliert er selbst vor vier Jahren beinahe sein Leben. Genau wie der junge Deutsche prallt auch B. beim Kreuzweglift in einen gepolsterten Pistenwegweiser – und droht zu verbluten!

Skifahrer ausgewichen

B. ist auf dem Snowboard unterwegs, als es zum Unfall kommt. «Plötzlich befand sich bei der Talstation des Kreuzweglifts ein Skifahrer direkt vor mir», sagt er zu Blick. Instinktiv versucht er, den Crash zu verhindern, dem Skifahrer auszuweichen. Das gelingt B. auch, er fährt dem Skifahrer lediglich hinten über die Ski.

Doch wegen des Ausweichmanövers prallt B. in den Pistenwegweiser, der mit einer Matte verkleidet ist. Trotz der Polsterung ist der Aufprall massiv. «Ich habe schnell gemerkt, dass ich mir ein paar Rippen gebrochen habe», sagt B.

Die Pistenrettung kommt dem jungen Mann zu Hilfe, untersucht ihn. Zunächst wird noch darüber diskutiert, ob man B. mit dem Rettungsschlitten ins Tal bringen kann. «Dann aber hat der Retter gemerkt, dass ich immer bleicher wurde und dass sich mein Bauch verhärtete.» Die Vermutung: B. hat innere Blutungen.

Aorta gerissen

Statt mit dem Schlitten wird B. deshalb mit der Rega ins Spital von Chur gebracht. Hier bestätigt sich der Verdacht des Pistenretters. «Es wurde festgestellt, dass meine Aorta bei dem Crash gerissen war», sagt B.

Es folgt eine Notoperation, die erfolgreich ist. B.s Aorta wird mit einem Stent geflickt. «Ich hatte grosses Glück, meine Überlebenschance lag bei 10 Prozent», sagt der St. Galler nachdenklich.

Nach dem Aufenthalt auf der Intensivstation in Chur steht für B. eine Reha in Zürich an. Es dauert lange, bis er sich von dem Unfall vollständig erholt hat. «Erst nach sechs Monaten konnte ich wieder zu 100 Prozent arbeiten», sagt er. Und: «Ich bin unglaublich happy, dass es für mich so gut ausgegangen ist.»

Auch der Unfall von Thomas B. zeigt: Selbst gepolsterte Hindernisse auf den Pisten können eine grosse Gefahr für Wintersportler darstellen.

* Name geändert

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