Auf einen Blick
- Der Italiener Giacomo B. (†28) ertrank beim Canyoning in Flims GR
- Er war ein engagiertes Mitglied des italienischen Alpenvereins und des Canyoning-Verbands
- Der Unfall ereignete sich auf 2250 Meter Höhe im Gebiet Tschenghel dil Gori zwischen dem oberen und unteren Segnas-Boden bei Flims GR
Er galt als absoluter Fachmann, in dem, was er tat und verunfallte dennoch tödlich. Giacomo B.* (†28) aus Genua, ertrank am Freitagmorgen im Gebiet Tschenghel dil Gori zwischen dem oberen und unteren Segnas-Boden bei Flims GR beim Canyoning, einer Wassersportart, bei der man durch abseilen, springen, rutschen, schwimmen und manchmal sogar tauchen durch Schluchten «wandert».
B. blieb beim Abseilen in einem Felsspalt hängen und wurde mit dem Oberkörper nach unten durch die Wassermassen an die Felswand und unter Wasser gedrückt. Der 28-Jährige hatte keine Chance.
Obwohl seine Kameraden eiligst versuchten, den Sportler aus seiner misslichen Lage zu befreien und nach oben zu ziehen, kam jegliche Hilfe zu spät. Giacomo B. verstarb noch am Unfallort.
Leiche konnte erst am Samstag geborgen werden
Die Bergung des Opfers gestaltete sich äussert schwierig und aufwendig, zumal der Unfallort in einer Höhe von 2250 M. ü. M. nur schwer zu erreichen ist. Erst einen Tag später gelang es den Rettungskräften schliesslich, den leblosen Körper von Giacomo B. zu befreien. Dieser sollte am Samstag eigentlich nach Genua zurückkehren, nur um am Sonntag wieder in die Schweiz zu reisen.
Wie «La Repubblica» berichtet, soll ein ehemaliger Mannschaftskollege aus dem Fussballteam durch eine SMS-Nachricht von G.s Mutter über dessen Tod informiert worden sein.
B. war scheinbar nicht nur ein Bergliebhaber und Fussballspieler, sondern betätigte sich auch als Sektionsleiter des italienischen Alpenvereins (CAI). Dort ist man über das plötzliche Ableben seines engagierten Mitglieds erschüttert. «Giacomo hatte eine so grosse Leidenschaft für das Canyoning entwickelt, dass er in nur wenigen Jahren einen beachtlichen Lebenslauf vorweisen konnte», schreibt der Verein auf seiner Facebook-Seite.
«Giacomo hatte ein grosses Herz»
Auch beim italienischen Canyoningverband ENGC sitzt der Schock über den brutalen Unfall tief. «Giacomo hatte ein grosses Herz und war immer bereit zu teilen und sich zu engagieren. Er legte Kilometer um Kilometer zurück, angetrieben von der Begeisterung, neue Abfahrten zu entdecken und diese mit seinen Freunden zu erleben.» Innerhalb der ENGC seien seine Neugierde und sein Initiativgeist eine ständige Inspiration für alle Mitglieder gewesen.
Wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt, hat nun die Alpinpolizei der Kantonspolizei Graubünden zusammen mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zum Unfall aufgenommen.
* Name bekannt