Mit Fahne im Fiat Panda erwischt!
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Gemeindepräsident angeklagt:Mit Fahne im Fiat Panda erwischt!

Gemeindepräsident von St. Moritz angeklagt
Mit Fahne im Fiat Panda erwischt!

Christian Jott Jenny (42) muss Ende Januar bei der Staatsanwaltschaft Graubünden antraben. Das Delikt des Gemeindepräsidenten: Eine Fahne im Fiat.
Publiziert: 08.01.2021 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2021 um 11:55 Uhr
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Christian Jott Jenny (42) publiziert jedes Jahr humorvolle Neujahrsgrüsse.
Foto: Keystone

Eigentlich will Christian Jott Jenny (42) stets nur für Lacher sorgen. Statt einer langweiligen Rede setzte der Gemeindepräsident von St. Moritz auch in seiner diesjährigen Neujahrsansprache auf Unterhaltung. Das Video wurde am Dreikönigstag publiziert.

Mehr Ärger als Lacher beschert dem Gemeindepräsidenten nun aber das Video von vergangenem Jahr. Dies hatte er Jahresbeginn 2020 unter dem Motto «Kampf gegen das Bünzlitum» ins Netz gestellt.

Dort ist während drei Sekunden zu sehen, wie der Gemeindepräsident aus dem Fenster eines Fiat Panda heraus eine Fahne schwenkt, wie die «Südostschweiz» berichtet. Nun muss er wegen dieses Ausschnittes vor der Staatsanwaltschaft aussagen.

«Derzeit ist ein Verfahren wegen dieses Vorfalles hängig», bestätigt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von BLICK. «Konkret geht es um den Vorwurf einer Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz. Hierbei handelt es sich um ein Offizialdelikt, diesem gehen wir von Amtes wegen nach.»

«Vergleichbare Fälle nur selten»

Bei dem Delikt handelt es sich allerdings lediglich um eine Übertretung. Mehr als eine Busse wird es nicht geben. Ob die Anzeige aber überhaupt weiter verfolgt wird, kann die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen. «Das Verfahren ist noch pendent, weitere Informationen können wir noch nicht bekannt geben.» Noch müssten mehrere Personen vernommen werden.

Dass bei Grossanlässen wie beispielsweise bei Fussballspielen ganze Autokorsos mit Fahnen auf den Strassen unterwegs ist, scheint keinen Unterschied zu machen. Darauf angesprochen, sagen die zuständigen Behörden allerdings: «Vergleichbare Fälle gelangen nur in seltenen Fällen an die Staatsanwaltschaft.»

Jenny selbst nimmt die Anklage mit Humor. Gegenüber der «Südostschweiz» sagt er: «Es ist eine Ehrenbezeugung, dass sich die Staatsanwaltschaft mit meiner Neujahrsrede beschäftigt.» (zis)

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