Der ausgebildete Opernsänger und Kulturmanager Jenny erzielte 894 Stimmen. Für Asprion, der für eine dritte Amtszeit kandidierte, stimmten 822 Wahlberechtigte. Die Stimmbeteiligung Betrug 69,96 Prozent.
Der parteilose Jenny hatte zwar bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen einige wenige Stimmen mehr erzielt als der ebenfalls unabhängige Asprion. Doch das absolute Mehr hatte er damals um gerade einmal fünf Stimmen verfehlt.
Im Engadin ist der bald 40-jährige Jenny vor allem als schillernder Organisator des renommierten Festival da Jazz in St. Moritz bekannt, das er vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Zudem ist er für verschiedenste Theaterproduktionen und Kulturevents in der Schweiz verantwortlich und steht als Sänger in verschiedenen Musiksparten immer wieder auch selber auf der Bühne. Politisch ist er ein unbeschriebenes Blatt.
Jenny begründete seine Kandidatur damit, dass er von jungen St. Moritzerinnen und St. Moritzern dafür angefragt worden sei. Er nehme seit einigen Jahren eine gewisse Unzufriedenheit in der Bevölkerung wahr. Vom einstigen Pioniergeist, der St. Moritz zur Marke von Weltformat gemacht habe, sei nicht mehr viel zu spüren.