Elf Jungwölfe betroffen
Der Kanton Graubünden stoppt Abschüsse

Überraschende Wende im Bündner Wolfsmanagement: Der Kanton stoppt die Abschüsse von elf Jungwölfen. Grund dafür ist, dass die Jungtiere nicht mehr von erwachsenen Wölfen unterschieden werden können. Fokus liegt nun auf der Eliminierung von drei Problemrudeln.
Publiziert: 08.01.2025 um 12:49 Uhr
Das Bild aus einer Fotofalle zeigt Jungwölfe des Calandarudels aus dem Grenzgebiet von St. Gallen und Graubünden. (Archivbild)
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Kanton Graubünden hat die Abschüsse von elf Jungtieren verschiedener Wolfsrudel gestoppt. Dies gab das Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch bekannt. Die jungen Wölfe könnten nicht mehr von den erwachsenen Tieren unterschieden werden.

«Das Gewicht und die Grösse der Jungtiere haben in einigen Beständen das Niveau der erwachsenen Tiere erreicht», sagte Arno Puorger, Leiter der Sektion Grossraubtiere beim Bündner Amt für Jagd und Fischerei, gegenüber Keystone-SDA. «Das war für uns eine Überraschung.»

Unter anderem wegen der zunehmenden Einzeltierbewegungen sei es nicht mehr möglich, die Jungwölfe zuverlässig nach den Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes zu erlegen. Deshalb werde in Beständen, die kein unerwünschtes Verhalten gezeigt haben, die Regulierung ausgesetzt.

Problematische Herden im Fadenkreuz

Bis Ende Januar, wenn die Regulierungsperiode für Grossraubtiere ausläuft, stehen ausschliesslich die Problemherden im Fokus. Insgesamt sind es drei, die der Kanton Graubünden vollständig eliminieren will: das Vorab-, das Lenzerhorn- und das Fuornrudel. «Keines davon ist bisher vollständig eliminiert worden», erklärte Arno Puorger.

Mit der Aussetzung der Tötung von Jungwölfen wurde das Abschussziel gesenkt. 55 Exemplare sollen bis Ende Januar geschossen werden. Bis zum 31. Dezember wurden laut dem am Mittwoch veröffentlichten Wolfsmanagement-Monitoring 47 Tiere getötet.

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