Das meint BLICK zum Schweiz-Besuch des US-Rappers
Das Kan-ye nicht wahr sein!

Für Otto Normalbürger gelten rigorose Corona-Massnahmen. Für einen Promi wie Kanye West nicht. Sein Plauschbesuch in Graubünden ist ein Schlag ins Gesicht aller, die in ihren Freiheiten eingeschränkt werden, sagt BLICK-Nachrichtenchef Sandro Inguscio.
Publiziert: 06.12.2020 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 13:54 Uhr
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US-Rapper Kanye West erhielt für seine Einreise in die Schweiz eine Sonderbewilligung.
Foto: Getty Images
Sandro Inguscio

Die Schweiz ist im Würgegriff von Corona, versucht sich mühsam Luft zu verschaffen. Die Konsequenzen für Bürgerinnen und Bürger, Beizer und Co. sind einschneidend. Aber erforderlich.

Wir alle sind auf Solidarität angewiesen. Die Einhaltung der Regeln ist (lebens-)wichtig. Vertrauen in den Staat ist gefordert.

Doch wer die Solidarität lebt und die Regeln befolgt, muss darauf vertrauen können, dass das für alle gilt. Geniesst ein Prominenter wie Kanye West aber eine Sonderbehandlung, ist das ein Schlag ins Gesicht aller, deren Freiheiten beschränkt werden.

Otto Normalbürger muss seine Reisen aufs Minimum reduzieren. Er darf nur wenige Leute treffen. Das Singen an Weihnachten soll er bitte ganz sein lassen. Dem hierzulande lebenden Normal-Amerikaner gehts nicht anders. Auch bei ihm werden die Regeln knallhart durchgesetzt. Ein Beispiel: Meine Schwiegereltern dürfen für die bevorstehende Geburt ihrer Enkelin nicht einfliegen – nach Sicht des Staatssekretariats für Migration (SEM) ist eine Geburt kein dringlicher Grund zur Einreise. Will ein reicher US-Promi aber im Corona geplagten Graubünden Häuser bestaunen, Brettspiele spielen, fröhlich trällern und im Restaurant fein speisen, ist er willkommen. Ohne Grenzen.

Otto Normalbürger sagt sich da zu Recht: Das Kan-ye nicht wahr sein.

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