Eine 19-jährige Bündnerin zeigte einen Mann wegen eines Sexualdelikts an, das es nie gegeben hat. Jetzt muss sie sich selbst gegenüber der Justiz rechtfertigen. Dies berichtet das Nachrichtenportal «Fm1Today».
Am Dienstag gab die Kantonspolizei Graubünden bekannt, dass im Dezember 2022 eine junge Frau eine Sexualstraftat angezeigt hatte. Ein unbekannter Mann habe sie in der Nähe einer Obstplantage in Landquart GR, kurz vor 22 Uhr, belästigt. Daraufhin wurde eine Untersuchung eingeleitet.
«Das ist eine Straftat»
Während der intensiven Ermittlungen kamen der Kantonspolizei Graubünden dann jedoch Zweifel an der Darstellung der Frau. Als sie mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, das Delikt vorgetäuscht zu haben, gestand sie schliesslich, dass sie eine Falschanzeige wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung erstattet hatte. Über das Motiv der jungen Frau machen die Behörden keine Angaben.
«Das ist eine Straftat», sagt Anita Senti, Leiterin Kommunikation der Kantonspolizei Graubünden gegenüber dem Nachrichtenportal. Die junge Frau wurde wegen Irreführung der Rechtspflege angezeigt. Franco Passini, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Graubünden, führt weiter aus: «So was kommt vor». Die Häufigkeit sei jedoch schwer zu schätzen, es werde darüber keine Statistik geführt.
Die Bevölkerung kann derweil aufatmen. «Es ist wichtig, dass die Bevölkerung jetzt weiss, dass es keinen bösen Unbekannten gibt, der dort tätig ist», sagt Senti. Als der vermeintliche Vorfall vergangenen Dezember im Ort die Runde machte, hatten sich viele Bürger besorgt gezeigt.